Aktuelle Marktzahlen 03.03.2021, 19:10 Uhr

Schweizer ICT-Markt schrumpft 2020 leicht

Der Schweizer ICT-Markt hatte 2020 mit geringem Negativwachstum zu kämpfen. Dies zeigen aktuelle Angaben von Swico auf Basis einer Studie von EITO und IDC. Immerhin soll es 2021 wieder aufwärtsgehen.
Der Schweizer ICT-Markt musste 2020 Einbussen hinnehmen. Allerdings gab es auch Geschäftsfelder mit bedeutendem Wachstum
(Quelle: Gerd Altmann/Pixabay)
Die Schweizer ICT-Industrie ist 2020 mit einem Blauen Auge davongekommen, denn sie schrumpfte nur leicht. Dies belegen aktuelle Angaben des Branchenverbands Swico gestützt auf vorläufigen Zahlen einer Studie des European Information Observatory (EITO) in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen IDC, die Computerworld vorliegen.
Konkret schrumpfte das Marktvolumen des helvetischen ICT-Geschäfts um 0,4 Prozent auf 30,7 Milliarden Euro. Umgerechnet in Schweizer Währung entspricht dies 32,9 Milliarden Franken (Basis: Jahresmittelkurs des Euro gemäss Eidgenössischer Steuerverwaltung (ESTV) für 2020: 1.07 Franken).
Immerhin: Die Prognosen für 2021 sehen wieder besser aus. Demnach soll das Volumen des Schweizer ICT-Markts heuer erneut zulegen, und zwar um 0,7 Prozent auf 30,9 Milliarden Euro.
Betrachtet man sich die Zahlen etwas genauer, muss auch für 2020 konstatiert werden, dass die Telekom-Industrie die ICT-Branche in ihrer Gänze nach unten zieht. So konnte das IT-Geschäft in der Schweiz 2020 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent knapp zulegen, während die Telko-Branche um 2,3 Prozent schrumpfte. Für das dortige Minus ist zudem das Telekomdienstleistungsgeschäft verantworlich, das um 3,4 Prozent abnahm, während der Markt für Telekom-Ausrüstung dank anhaltendem Netzausbau um 0,8 Prozent knapp zulegen konnte.
Wacker gehalten hat sich zudem der heimische Software-Markt, der 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent zulegen konnte, während der IT-Dienstleistungs-Business im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent schrumpfte.

Mobile Rechner waren der Renner

Zu den klaren Gewinnern 2020 zählten das Geschäft mit PC, besonders mit mobilen Rechnern. Deren Marktvolumen legte gegenüber 2019 nochmals um 3,3 Prozent zu. Bei den portablen PC wurde sogar 9,1 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr.
Noch klarer war das Wachstum bei den Stückzahlen: Während 2020 gegenüber dem Vorjahr 6,4 Prozent mehr Rechner in der Schweiz verkauft werden konnten, lag die Steigerungsrate bei den tragbaren PC sogar bei 14,2 Prozent, während um 11,4 Prozent weniger Desktop-PC über helvetische Ladentische gingen.
Ein speziell gutes Jahr hatten auch die Hersteller und Verkäufer von Tablets. Deren Stückzahlabsatz legte um 16,6 Prozent. Auch das Marktvolumen konnte um 17 Prozent wachsen.
Auf zwei vergleichsweise fette Jahre im PC-Geschäft (so konnte die Branche schon 2019 im Vergleich zu 2018 um unerwartet hohe 13 Prozent wachsen), soll nun aber laut Prognosen ein mageres Jahr folgen. 2021 soll der Umsatz mit PC um 10,4 Prozent zurückgehen. Auch bei den portablen PC wird mit einem Minus von 8,7 Prozent gerechnet. Offenbar gehen die Auguren nach der zweijährigen Hausse von einem gesättigten Markt aus.

Wachstumsmotor Cloud-Dienste

Richtiggehend die Hände reiben konnten sich 2020 – wie übrigens schon in den Jahren davor – die Anbieter von Cloud-Diensten. Denn der Umsatz mit IaaS (Infrastructure as a Service) schwellte um 38,3 an. Damit hatten die Anbieter ein noch besseres Jahr als 2019 als das Geschäft schon um 32,2 Prozent zulegen konnte.
Doch selbst im Cloud-Geschäft scheint sich eine gewisse Sättigung bemerkbar zu machen. Denn das IaaS-Geschäft soll 2021 in der Schweiz laut Prognose «nur» noch um 28,6 Prozent wachsen.




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