Robert Weiss 16.06.2015, 09:02 Uhr

ICT-Marktreport Schweiz WEISSBUCH 2015 erschienen

Robert Weiss kann es nicht lassen und hat wieder ein WEISSBUCH erstellt. Er zeigt nun erneut die wichtigsten Fakten zum Schweizer Markt in Sachen PCs, Tablets und Smartphones.
Das WEISSBUCH 2015 soll als Kurzanalyse die Fakten zum Markt 2014 aus Sicht des Autors zeigen. Ein Grund dieser Analyse war die Beobachtung, dass in den Medien ganz unterschiedliche Marktzahlen aus verschiedenartigen Quellen erwähnt werden. Da in der Schweiz die wichtigsten Verkaufskanäle, vor allem bei den Smartphones ihre Zahlen nicht im Detail publizieren, ist man auf leider grobe Schätzungen angewiesen und Fehlerquellen sind nicht auszuschliessen. Um aber ein möglichst repräsentatives Bild zu erhalten wurde das WEISSBUCH 2015 nochmals erstellt.
Allerdings beschränkt sich der Report vor allem auf die Untersuchung der Stückzahlen und teilweise auf die Umsätze, weisst so aber nicht den gleichen Detailierungsgrad wie beispielsweise das WEISSBUCH 2014 auf.
Im Gegensatz zu anderen Marktanalysen wurden hier nur die effektiven Verkaufszahlen im Schweizer Markt berücksichtigt und nicht die Zahlen der Geräte, welche zwar in die Schweiz geliefert aber danach wieder exportiert wurden. Interessant sind vor allem die Details im Tablet-, im Smartphone- und im Mobile Client-Markt.

Die wichtigsten Fakten zum Markt:


- Der klassische PC-Markt, d.h. ohne Einbezug der Tablets, kann ein Wachstum von 3.6 Prozent ausweisen, dies entspricht 1'710'000 verkauften Einheiten. Mobile Geräte legten um 3.8 Prozent und die Desktop-Systeme um 3.3 Prozent zu. Hier dürfte der Wechsel vom beliebten XP-Betriebssystem zum Windows 7 oder Windows 8 eine Rolle gespielt haben, den dieser war normalerweise mit einer Neuanschaffung der Hardware verbunden.
- Erstmals wurden trotz lukrativen Billigaktionen und hoher Zunahme an Anbietern weniger Tablets verkauft als im Vorjahr. Hier macht sich eine deutliche Marktsättigung bemerkbar und Notebooks scheinen wieder beliebter zu werden. Der Rückgang beträgt 8 Prozent, was aber immer noch 1'040'000 abgesetzten Geräten entspricht.
- Der gesamte Stückzahlenmarkt inklusive den Tablets muss deshalb einen leichten Rückgang um 1.1 Prozent hinnehmen und die mobilen Systeme verloren 2.3 Prozent.
- Zu den Gewinnern im Markt zählt vor allem Lenovo und auch HP. Auf der anderen Seite büssten Apple und Acer an Marktanteilen ein.
- 2004 wurden 3.1 Millionen Smartphones in der Schweiz, vor allem über die Telcos-Kanäle verkauft. Dies entspricht einem Wachstum von 10.7 Prozent. Apple mit den neuen iPhones 6 und 6 Plus konnte seine Stückzahl um 17.8 Prozent markant steigern. Aber auch Samsung und Microsoft konnten etwas zulegen.
- Der Umsatz über alle Geräte, d.h. Desktops, Notebooks, Tablets und Smartphones, verlor 3.8 Prozent und ging von 3.226 Milliarden auf 3.103 Milliarden Franken zurück.
- Der Umsatz im PC-Markt beträgt ohne Tablets 1.406 Milliarden Franken (-3.2 Prozent) und mit den Tablets 1.77 Milliarden Franken (-9.7 Prozent)
- Im privaten Umfeld wurden für das PC-Umfeld 870 Millionen Franken, für Tablets 237 Millionen Franken und für Smartphones 800 Millionen Franken ausgegeben. Total entspricht dies 1.831 Milliarden Franken.
- Für Software, Apps, Abos, Streamingdienste und Zubehör wurden im letzten Jahr im privaten Umfeld rund 757 Millionen Franken aufgewendet. Der Gesamtaufwand kann so mit 2.588 Milliarden Franken angenommen werden.

Der PC-Markt unter Berücksichtigung der Tablet-Zahlen


Im Gegensatz zum Jahr 2013 welches mit einem Stückzahlenwachstum von 2.6 Prozent aufwartete, zeigte das letzte Jahr den umgekehrten Trend. Der Schweizer PC-Markt setzte 1.1 Prozent weniger Geräte ab und ging von 2.78 Millionen auf 2.75 Millionen Systeme zurück. Damit folgt die Schweiz auch den Tendenzen im weltweiten Markt, welcher auch von einer Stagnation ausgeht.
Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist der beachtliche Rückgang im Tabletmarkt. Dieser verlor 8 Prozent bei den Stückzahlen. Wird diese Gerätekategorie nicht berücksichtigt, so legte der Markt um 3.6 Prozent zu. Dies entspricht einem Absatz von 1.71 Millionen PCs, aufgeteilt in 625'000 Desktops (Wachstum 3.3%) und 1.085 Millionen Notebooks (Wachstum 3.8 Prozent).
Umsatzmässig erreichten die Desktops den gleichen Wert wie 2013 (560 Millionen Franken). Bei den Notebooks ist der Umsatz von 893 Millionen Franken auf 846 Millionen Franken (-5.3 Prozent) und bei den Tablets von 509 Millionen Franken auf 364 Millionen Franken (-28.5 Prozent) zurückgegangen.
Mobile Geräte (mobile PCs bzw. Notebooks und Tablets) tragen 68.4 Prozent zum Gesamtumsatz bei, bei den Stückzahlen liegt dieser Wert bei 77.3 Prozent. Mobile PCs (Darunter werden Notebooks, Ultrabooks und Konvertibels verstanden) tragen 60.2 Prozent zum Gesamtumsatz und 63.5 Prozent zum Stückzahlenmarkt bei.

Keine grossen Verschiebungen in den Ranglisten des neuen PC-Marktes: Lenovo macht sich breit
 Mit einem Marktanteil von 24.5 Prozent ist Apple nach wie vor der Leader im Schweizer Markt. Der Abstand auf HP (21.1 Prozent) ist aber gegenüber dem Vorjahr kleiner geworden. So verlor Apple 16.8 Prozent bei den Marktanteilen und HP konnte sich um 12.8 Prozent steigern. Einen grossen Sprung vermeldet Lenovo, was sich auch mit dem Eintritt ins Home-Segment erklärt lässt. So legte die neue Nummer 3 bei den Stückzahlen um 57.6 Prozent (260'000 Einheiten) und bei den Marktanteilen um 59.3 Prozent (9.5 Prozent Anteil) zu. Auf den weiteren Rängen folgen Samsung, Acer und Dell.
Werden die Tablets nicht miteinbezogen, zeichnet sich folgendes Bild ab. HP ist unangefochtener Marktleader mit einem Marktanteil von 31.3 Prozent (+3.2 Prozent), was 535'000 abgesetzten Einheiten entspricht. Apple weist einen geringen Stückzahlenverlust von 2.2 Prozent auf. Dies entspricht bei den Marktanteilen einen Rückgang von 5.4 Prozent (Anteil 14.3 Prozent).
Das Wachstum von Lenovo (Platz 3) liegt bei  33.3 Prozent bei den Stückzahlen (200'000 Einheiten) und 28.7 Prozent  (11.7 Prozent) bei den Marktanteilen. Knapp hinter Lenovo ist Acer zu finden, welches einige Verluste vermelden musste.
Der Businessmarkt (Desktop und Notebook ohne Tablets) wird mit einem Marktanteil von 39.3 Prozent von HP deutlich dominiert. Auf den weiteren Plätzen folgen Lenovo und Dell mit einem Marktanteil von je 13.1 Prozent. Dahinter folgen Apple und Acer.
Auch im Homemarkt (Desktop und Notebook ohne Tablets) liegt HP mit einem Anteil von 22.0 Prozent vor Apple (19.5 Prozent) und Acer (17.0 Prozent). Mit einem Stückzahlwachstum von 128.6 Prozent konnte sich Lenovo nach nur einjähriger Aktivität sehr wirkungsvoll im Homemarkt auf Platz 4 etablieren (Marktanteil: 10.1 Prozent).

Der Tablet-Markt zeigt deutliche Sättigungserscheinungen

Der Tablet-Markt musste einen deutlichen Stückzahlenrückgang von 8.0 Prozent von 1'130'000 Einheiten auf 1'040'000 Einheiten hinnehmen.
Infolge der vielen Tiefpreis-Tablets ist der Durchschnittspreis nochmals von 450 auf 350 Franken eingebrochen (Rückgang 22.2 Prozent). Entsprechend sank auch der Umsatz von 509 Millionen Franken auf 364 Millionen Franken was einem Rückgang von 28.4 Prozent entspricht. Apple spürt den enormen, vor allem über den Preis gesteuerten, Konkurrenzkampf am stärksten. So ist der Marktanteil mit grossem Stückzahlenverlust (2014: 430'000 Einheiten, 2013: 570'000 Einheiten, 2012: 583'000 Einheiten) von 50.4 Prozent auf 41.3 Prozent gefallen. Platz 2 gehört wohl unumstösslich Samsung obwohl die Stückzahl (220'000 Einheiten) knapp unter dem Vorjahreswert (230'000 Einheiten) liegt.
Platz 3 nimmt neu Lenovo mit einem Marktanteil von 5.8 Prozent ein, gefolgt von Asus (3.8 Prozent) und Acer (1.9 Prozent).
Aus Sicht der Betriebssysteme beträgt der iOS-Anteil 41.3 Prozent, die verschiedenen Android-Versionen vereinigen 46.2 Prozent auf sich und Windows konnte sich auf 7.7 Prozent steigern. Samsung erreicht 2013 im Gesamtmarkt einen Anteil von 21.2 Prozent und im Android-Segment von 45.8 Prozent.
Kumuliert man die Verkäufe der Tablets über die Jahre 2010 bis 2014 so erreicht Apple einen Anteil von 58.2 Prozent. Dies entspricht bereits 1'750'000 verkauften iPads. Gesamthaft sind rund 3'009''000 Tablets in der Schweiz im Einsatz. Samsung kommt auf 16.2 Prozent und Asus auf 3.8 Prozent.
Kumuliert man die Betriebssysteme, so kommt man auf folgende Marktanteile: iOS 58.2 Prozent, Android 30.9 Prozent und Windows 5.5 Prozent.

Der Smartphone-Markt wächst wieder stärker

Der gesamte Markt für mobile Telefone (Handy) stagnierte letztes Jahr auf einem Niveau von 4 Millionen verkauften Einheiten. Die Smartphone sind dagegen um 10.6 Prozent gewachsen, was einem Anteil von 77.5 Prozent am gesamten Handymarkt entspricht.
Der Umsatz des Smartphone-Segmentes ist um 5.4 Prozent angestiegen und erreichte im letzten Jahr ein Volumen von 1.333 Milliarden Franken. Im Vorjahr waren es 1.265 Milliarden Franken. Apples Anteil ist von 42.2 Prozent auf 44.8 Prozent angestiegen (Steigerung der Marktanteil um 6.4 Prozent, Steigerung der Stückzahlen um 17.8 Prozent) was vor allem den neuen iPhone 6 und 6 Plus zuzuschreiben ist. Samsungs Marktanteil liegt bei 36.5 Prozent (+3.1 Prozent, Stückzahlen: +14.1 Prozent).
Der Anteil der Android-Geräte ist von 49.2 Prozent auf 47.4 Prozent zurückgegangen. Der Anteil der restlichen Anbieter sank von 8.3 Prozent auf 7.7 Prozent. Microsoft deckt mit einem Marktanteil von 5.8 Prozent den grössten Teil der restlichen Betriebssysteme für Smartphones ab.

Der Mobil-Client-Markt: Apple noch unerreicht

Der Markt der mobilen Clients (Smartphone, Notebook und Tablet) hat eine Steigerung von 4.9 Prozent erfahren, was einem Absatz von 5'225'000 Einheiten entspricht. Der Umsatz in diesem Marktsegment ist aber um 4.6 Prozent auf 2.543 Milliarden Franken gesunken. Apple erreicht bei den Stückzahlen einen Marktanteil von 37.7 Prozent und Samsung kommt auf 25.9 Prozent. Kumuliert man die Werte von Apple und Samsung, so sieht man sich mit der Tatsache konfrontiert, dass diese beiden Anbieter 63.6 Prozent des gesamten Stückzahlen-Marktes abdecken. Bei den Smartphones sind es 81.3 Prozent und bei den Tablets 62.5 Prozent

Autor und Bezugsquelle

Diese Studie enthält detailliertes Zahlenmaterial über den gesamten ICT-Markt 2014 mit einem Schwergewicht auf den mobilen Clients (Smartphone, Tablet und Notebook).
Das WEISSBUCH 2015 (100 Charts) kostet als elektronische Version 300 Franken als Einzellizenz und  400 Franken als Firmenlizenz.
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