Die grosse Schweizer ICT-Leistungsschau

Software

Wie bereits eingangs erwähnt, gehört auch 2018 die Software-Industrie mit einem Umsatzplus von gut 10 Prozent zu einem der Hauptmotoren im Schweizer ICT-Markt. Trotz dieses Wachstums hat sich in den diesjährigen Top 10 der Software-Hersteller, was die Rangordnung angeht, wenig getan.
Das heisst aber nicht, dass von Stagnation gesprochen werden darf.
Vielmehr ist die Branche einem beträchtlichen Wandel unterworfen. Die reine Herstellung und der
Verkauf von Software dürfte schon bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen werden mittlerweile nicht nur einzelne Applikationen, sondern auch ganze Software-Pakete oder Management-Systeme als Service aus der Cloud und damit zur Miete angeboten.
Quelle:

Computerworld

Das gilt nicht nur für die grossen Software-Traditionshäuser wie Microsoft, SAP und Adobe, sondern erst recht für Firmen wie Salesforce. Schliesslich hat der Anbieter mit webbasierten Applikationen den Markt aufgemischt und mit gut 40 Prozent Umsatzwachstum vom derzeitigen Platz 12 zum Sprung in die Top 10 von Computerworld angesetzt.
«Cloud-Anwendungen, so wie wir sie anbieten, verzeichnen in der Schweiz ein hohes Wachstum und der Trend ist steigend», berichtet denn Blaise Roulet, Area Vice President Switzerland bei Salesforce. «Wir versuchen, den Schweizer Markt mit unseren Dienstleistungsprodukten optimal zu bedienen und das (Innen-)Leben der Unternehmungen wesentlich einfacher zu gestalten», fügt er an.
“Mit Software allein ist es heutzutage nicht getan„
Jürg Hunziker, Avaloq
Den Wert der Services rund um Applikationen betont in diesem Zusammenhang auch Jürg Hunziker, Group CEO von Avaloq, dem in Freienbach beheimateten Hersteller eines Kernbankensystems und Anbieter zugehöriger Fintech-Services.
«Mit Software allein ist es heutzutage nicht getan», ist er überzeugt. «Die Software bleibt der Nukleus des Angebots. Darüber hinaus verlangen Banken zusehends umfassende Gesamtlösungen», so Hunziker
weiter.
Die steigende Nachfrage nach Prozessauslagerungen sei Beleg für diesen Trend. «Es gilt, Software nicht nur zu entwickeln, sondern diese auch gleich für die Banken als Service zu betreiben», meint Hunziker.

Wandel bei der Entwicklung

Auch die Entwicklung von Software selbst befindet sich im Wandel. Hintergrund ist gemäss Gerald Klump, Co-CEO von Trivadis, die sehr hohe Dynamik und zunehmende Komplexität des wirtschaftlichen Umfelds. Für Unternehmen bedeute dies, dass sie noch flexibler und agiler werden müssten.
«In diesem Kontext haben neue agile Lösungs- und Prozessansätze an Bedeutung gewonnen», berichtet Klump. «Zu den wichtigsten gehörte aus unserer Sicht ‹DevOps›, die engere Verzahnung von Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb», sagt er.
Dabei laufen Klump zufolge IT-Betrieb und die kontinuierliche Entwicklung von Anwendungen und Services parallel und greifen stetig ineinander. «Durch eine solch agile Arbeitsweise wird es möglich, Produkte schneller auf dem Markt ein­zuführen und Kundenwünsche zeitnah umzusetzen», beschreibt er die Vorzüge.
Quelle:

Computerworld

Nachteile gibt es aber auch. «Die Verkürzung der Entwicklungszyklen geht jedoch häufig zulasten der Sicherheit», weiss Klump zu berichten und betont, dass man bei Trivadis deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Integration des Sicherheitsaspekts lege und in diesem Zusammenhang nur noch von «DevSecOps» spreche.
Auch für Léonard Bodmer, Country Manager bei Red Hat Schweiz, ist die IT-Arbeit wegen der vielen Digitalisierungs-Projekte im Umbruch, besonders aber im Hinblick auf IT-Projekte mit quelloffener Software. «Open-Source-Programmierung trifft hier auf Open-Mind-Führung», sagt Bodmer und meint damit, dass gerade im Open-Source-Umfeld

Silo-Denken und eine «Hierarchiestufen-Befehlskette» keinen Platz haben. Dies führt wiederum ihm zufolge zu verkürzten Time-to-Market-Prozessen. «Das fertige und getestete Produkt wird schneller als im herkömmlichen Prozess auf den Markt gebracht», so Bodmer.




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