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30.01.2023, 10:32 Uhr
Cyberlink ist jetzt ein zugelassener Provider für das SSFN
SIX hat den Managed Service Provider Cyberlink als Anbieter für das Secure Swiss Financial Network zugelassen. Die zentrale Kommunikationsplattform basiert auf Scion, einer Technologie, mit der sich das Unternehmen bereits auskennt.
CEO Thomas Knüsel freut es, dass Cyberlink jetzt ein zugelassener Provider für das SSFN ist
(Quelle: Cyberlink)
Der Managed Service Provider Cyberlink ist neu einer der zugelassenen Anbieter für das Secure Swiss Financial Network (SSFN). Die von SIX und der SNB lancierte zentrale Kommunikationsplattform für den Schweizer Finanzmarkt soll ab September 2024 das heute gängige Finance IPNet ablösen. «Als Cyberlink freuen wir uns darüber, unseren guten Namen im Connectivity-Bereich auch in neue Marktsegmente zu tragen», meint Thomas Knüsel, CEO von Cyberlink. Er weist ferner darauf hin, dass Finanzdienstleister, die heute über das Finance IPNet oder über das Internet mit SIX kommunizieren, sich jetzt an Cyberlink wenden könnten, um einen Wechsel auf das SSFN zu prüfen, zu koordinieren und umzusetzen.
Ein Schweizer Netzwerk basierend auf Schweizer Technologie
Das SSFN basiert auf der an der ETH Zürich entwickelten Scion-Technologie (Scalability, Control, and Isolation On Next-Generation Networks). Diese bietet eine sichere Alternative zu IP-basierten (Internet Protocol) Netzen. Denn sie basiert auf einer eigenständigen Isolation Domain (ISD) mit eigenem Trust Root Configurator (TRC), die im Fall des SSFN exklusiv vom Schweizer Finanzsektor genutzt wird. Die Datenkommunikation innerhalb des SSFN wird durch das Zusammenspiel der Telekommunikationsanbieter (sie sind die Anbieter von Scion-Anbindungen) garantiert, die vor der Teilnahme jeweils von SIX zertifiziert werden müssen. Die Kommunikationsplattform erlaubt den Netzwerkteilnehmern, ihre Daten miteinander sicher auszutauschen.
ISDs wie das SSFN kombinieren die Vorteile von privaten und öffentlichen Netzwerken. Durch die Vernetzung verschiedener Telekommunikationsanbieter wird zum Beispiel die Robustheit gegenüber Angriffen und Ausfällen gestärkt. Das liegt daran, dass der Zustand jeder möglichen Verbindung zu jedem Zeitpunkt bekannt ist. Sollte die genutzte Verbindung einmal ausfallen, so wird automatisch die nächste Verbindung aktiviert und der Datenaustausch findet dort statt, gemäss SIX sogar meistens, ohne dass eine Applikationssitzung dabei unterbrochen wird.
Cyberlink ist gemäss einer Mitteilung bestrebt, eng mit den anderen Providern zusammenzuarbeiten, um das Ziel eines hochsicheren Netzwerks für den Finanzplatz Schweiz zu verwirklichen. Auch Fritz Steinmann, Senior Network & Network Security Architect bei SIX, ist über den Beitritt Cyberlinks erfreut: «Mit ihrem Track Record als Corporate Network und Internet-Provider stärkt Cyberlink den SSFN-Netzverbund und sorgt für ein noch robusteres Ökosystem».
Günstiger und weniger Komplex
Für die auf dem SSFN zugelassenen Finanzinstitute ist neben der Kommunikation mit SIX auch die direkte Kommunikation mit sämtlichen anderen Teilnehmern eine Möglichkeit. So soll das SSFN neben mehr Sicherheit auch die Komplexität und Kosten reduzieren, da jetzt auf separate Standleitungen verzichtet werden kann. «Gerade hier sehen wir ein grosses Potenzial, den Finanzinstituten nebst erhöhter Sicherheit und besserer Verfügbarkeit auch noch Kostenersparnisse zu ermöglichen», meint Knüsel.
Scion ist für Cyberlink nichts Neues
Cyberlink kennt sich bereits mit Scion aus. Schon vor dem Engagement im SSFN-Verbund war das Unternehmen in die Weiterentwicklung der unterliegenden Scion-Technologie involviert und half dabei, die neusten Forschungsergebnisse in die reale Welt zu überführen. Das sieht auch Professor Adrian Perrig, Scion-Evangelist von der ETH Zürich so: «Cyberlink ist ein wertvoller Partner für die ETH und unterstützt aktiv die Forschung von wichtigen Scion-Projekten».