Streit mit Uber 10.07.2017, 10:01 Uhr

Google-Gründer Page muss vor Gericht aussagen

Jetzt muss auch der Google-Mitgründer Larry Page vor Gericht im Rechtsstreit mit Uber aussagen. Die Google-Schwesterfirma Waymo wirft dem Fahrdienst-Vermittler vor, von ihr gestohlene Roboterwagen-Technologie einzusetzen.
(Quelle: JStone / Shutterstock.com)
Google-Mitgründer Larry Page wird sich im Streit um das Roboterwagen-Programm von Uber Fragen von Anwälten des Fahrdienst-Vermittlers stellen müssen. Page verfüge über wichtige Informationen aus erster Hand zu dem Sachverhalt, erklärte ein Richter am Freitag. Die Google-Schwesterfirma Waymo wirft Uber vor, von ihr gestohlene Roboterwagen-Technologie einzusetzen.
Uber will Page, der inzwischen Chef des Google-Mutterkonzerns Alphabet ist, unter anderem zu dessen Gesprächen mit dem Entwickler Anthony Levandowski befragen, der im Mittelpunkt der Klage steht. Er war einer der wichtigsten Experten für selbstfahrende Autos bei Google und wurde später zum Chef von Ubers eigenem Roboterwagen-Projekt.
Waymo erklärt in der Klage, Levandowski habe vor seinem Abgang bei dem Internet-Konzern 14.000 Dateien heruntergeladen - den kompletten Inhalt eines Servers mit technischen Unterlagen. Uber bestreitet, dass etwas davon im Roboterwagen-Programm des Fahrdienst-Vermittlers verwendet oder überhaupt auch nur bei der Firma angekommen sei. Levandowski selbst machte von seinem Recht zur Aussage-Verweigerung Gebrauch, um sich nicht selbst zu belasten - und wurde deshalb von Uber entlassen.
Laut Waymo soll Uber gestohlene Laser-Radar-Technologie einsetzen.
Die Uber-Anwälte wollen Page nun unter anderem dazu befragen, seit wann Google und die Firma Waymo, bei der die Entwicklung von Technologien für das autonome Fahren im vergangenen Jahr gebündelt wurde, von Levandowskis Downloads wussten. Sie bekamen vier Stunden Zeit dafür. Waymo hatte sich gegen eine Befragung von Page gewehrt. Den zweiten Google-Gründer Sergey Brin, der von Anfang an stark in das Roboterwagen-Programm involviert war, will Uber derzeit nicht befragen.
Waymo engte unterdessen die Klage gegen Uber etwas ein. Von ursprünglich vier Vorwürfen der Patentverletzung blieb einer übrig. In dem Fall liegt der Schwerpunkt aber ohnehin auf dem Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen.
Levandowski ist ein Vorreiter bei der Entwicklung von Laser-Radaren, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umgebung erfassen. Er gründete nach dem Ausstieg bei Google Anfang 2016 die auf selbstfahrende Lastwagen spezialisierte Firma Otto. Sie wurde wenige Monate später für 680 Millionen Dollar von Uber gekauft.




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