Ex-Microsoft-Chef 20.08.2014, 17:24 Uhr

Ballmer macht Basketball statt Windows

Die Ära Steve Ballmer bei Microsoft ist endgültig vorbei: Nach seinem Rücktritt als CEO vor sechs Monaten verlässt der Manager nun auch den Verwaltungsrat des Softwarekonzerns.
13 Jahre war Steve Ballmer als Microsoft-CEO tätig. Jetzt verfolgt er persönlichere Ziele und möchte sich auf den Saisonstart seines eigenen Basketball-Teams vorbereiten.
(Quelle: NBA)
Der ehemalige Microsoft-Chef Steve Ballmer zieht sich komplett aus dem Software-Konzern zurück. Nachdem der Manager bereits vor einem halben Jahr als CEO zurückgetreten war, gibt er nun auch seinen Posten im Aufsichtsrat auf. In einem auf der Microsoft-Website veröffentlichtenAbschiedsbrief an Konzernchef Satya Nadella erklärte Ballmer, sich in Zukunft vor allem seinem neuen Basketball-Team - den Los Angeles Clippers - widmen zu wollen.
Den Club hatte das Microsoft-Urgestein vor kurzem für umgerechnet 1,5 Milliarden Euro von Donald Sterling gekauft. Wie Ballmer betonte, wolle er sich nun auf den Saisonstart seines Teams konzentrieren - und sich gleichzeitig von seinem "Lebenswerk Microsoft" trennen, in das er viel Herzblut gesteckt habe.
Zum Abschied schrieb Ballmer, dass vor Microsoft grosse Herausforderungen aber auch grosse Chancen lägen. Kein anderes Unternehmen habe solch eine Mischung aus Software-, Hardware- und Cloud-Diensten anzubieten. Microsoft-Chef Satya Nadella bedauerte den Entschluss und bedankte sich gleichzeitig im Namen des ganzen Unternehmens und aller Top-Manager für die Zusammenarbeit: "Es war ein grossartiges Privileg, mit Dir gearbeitet und von Dir gelernt zu haben."
Ballmer war 1980 der erste Microsoft-Angestellte und danach rund 25 Jahre der starke Mann hinter Firmengründer Bill Gates. Insgesamt arbeitete er 34 Jahre beim Software-Konzern, davon knapp 13 Jahre als CEO. Als Grossaktionär von Microsoft mit etwa vier Prozent der gesamten Anteilsscheine will der 58-Jährige aber weiterhin dem Unternehmen treu sein - und "als Shareholder von Microsoft profitieren".
Die Übernahme von Nokia überschattet die Bilanz des zweiten Quartals 2014: Zwar ist der Umsatz weiter gestiegen, doch der Gewinn ist deutlich zurückgegangen.




Das könnte Sie auch interessieren