Gesteigerte Produktivität 26.11.2019, 15:22 Uhr

KI soll Mitarbeiter unterstützen, nicht ersetzen

Rund 90 Prozent der Unternehmen weltweit planen eine Investition in Künstliche Intelligenz. Statt dadurch allerdings Arbeitsplätze abzuschaffen, gehen viele der Befragten eher von einer Umverteilung des Personals in andere Fachbereiche aus.
(Quelle: shutterstock.com/Willyam Bradberry)
Neun von zehn Unternehmen planen Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI). Angst um ihre Arbeitsstelle brauchen die Angestellten dennoch nicht zu haben. Vielmehr soll die Technologie die Mitarbeiter unterstützen und die Produktivität ankurbeln, statt die Arbeitskraft vollständig zu ersetzen. Ausserdem könnten dadurch einige neue Arbeitsfelder entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im Auftrag von IFS, einem Business Software Anbieter, erstellt wurde.
Fast zwei Drittel (60 Prozent) der Befragten gaben an, dass eine Steigerung der Produktivität der Mitarbeiter den grössten Vorteil beim Einsatz von KI darstellt. Die Technologie soll laut 47 Prozent der Studienteilnehmer vor allem dazu dienen, Produkte und Services mit höherem Mehrwert für die Kunden anbieten zu können.
Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Investitionssumme wird den Angaben zufolge in den Bereich industrielle Automation fliessen. Jeweils 38 Prozent der Investitionen sind für die Modernisierung von CRM-Systemen sowie für die Bestandsplanung vorgesehen.
Knapp die Hälfte der Investitionssumme soll in die Automatisierung der Industrie fliessen.
Quelle: IFS
Konkret planen die Unternehmen nicht mit Entlassungen. Allerdings gehen rund 29 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sich die Belegschaft binnen der kommenden zehn Jahre durch die KI verringern wird. Umgekehrt erwarten 35 Prozent der Umfrageteilnehmer jedoch einen Anstieg ihrer Mitarbeiterzahl. Nur etwa ein Viertel (24 Prozent) prognostiziert keine KI-indizierte Veränderung bei der Anzahl ihres Personals. Interessant ist, dass Letzteres vor allem auf KMUs zutrifft. Mit zunehmender Grösste der Unternehmen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Anzahl ihrer Belegschaft verringern wird.

Erschliessung neuer Aufgabenbereiche und Personalbedarf

Aufgefangen werden könnte der Personalabbau durch neue Arbeitsfelder, bedingt durch die KI, sind sich 23 Prozent der Befragten sicher. Dazu bedarf es allerdings auch einer Anpassung der Ausbildung, glauben 56 Prozent.
Dass die Entscheider mit dieser Einschätzung richtig liegen könnten, zeigt sich schon jetzt anhand des aktuell vorherrschenden Mangels an IT-Fachkräften. Will ein Unternehmen KI einsetzen, geht es um mehr als um den blossen Implementierungsprozess. Vielmehr werden auch Mitarbeiter benötigt, die mit der Technologie umgehen können.
Für die Studie wurden 600 Unternehmen weltweit befragt. Darunter befanden sich auch 95 Firmen (15 Prozent) aus Deutschland. Über die Hälfte davon (56 Prozent) stammen aus der produzierenden Industrie.



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