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ISS: KI im All

KI im All: Der kleine Roboter CIMON unterstützt die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS unter anderem bei Experimenten.
Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Wenn sich der deutsche Astronaut Alexander Gerst derzeit ein weiteres Mal im All befindet, dann bekommt er diesmal Unterstützung von einem kleinen Roboter: CIMON (Crew Interactive Mobile Companion).
Der fussballgrosse Roboter soll Gerst und seinen Kollegen an Bord der Internationalen Raumstation ISS mit Künstlicher Intelligenz unter die Arme greifen. Ein rund 50-köpfiges Projektteam vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Airbus, IBM und der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeitete in den vergangenen beiden Jahren an der Realisierung des astronautischen Roboters, der einen Durchmesser von 32 Zentimetern hat und rund fünf Kilogramm wiegt.
Der Roboter soll zeigen, inwieweit es möglich ist, die Menschen auf der Raumstation bei ihren Arbeiten zu unterstützen und sie vor allem bei Routineaufgaben zu entlasten. CIMON ermöglicht es dem Astronauten, beide Hände frei zu haben - er muss zum Beispiel während Experimenten keinen Computer bedienen. Durch den vollständig sprachgesteuerten Zugriff auf Dokumente und Medien navigiert der Astronaut durch Bedienungs- und Reparaturanleitungen und Prozeduren für Experimente und Anlagen. CIMON dient so als komplexe Datenbank mit allen notwendigen Informationen für Arbeiten auf der ISS und kann gleichzeitig als mobile Kamera für Dokumentationszwecke genutzt werden.
Für die Text-, Sprach- und Bildverarbeitung, für das Auffinden spezifischer Informationen und Erkenntnisse, etwa Informationen zum Ablauf von Experimenten sowie die Interpretation von Stimmungen und Gefühlen, setzt CIMON auf die Künstliche Intelligenz von IBM Watson. Selbstständig neu hinzulernen darf CIMON allerdings dabei nicht - aus Sicherheitsgründen muss er aktiv durch Menschen trainiert werden.
Doch nicht nur die Künstliche Intelligenz von CIMON ist interessant - auch die Hardware beeindruckt: Die Struktur des Roboters wurde komplett in einem 3D-Verfahren gedruckt und besteht aus Metall und Kunststoff. Die „Augen“ des Roboters sind zwei Kameras und zur Gesichtserkennung ist eine weitere Kamera eingebaut. Zwei Seitenkameras dienen der Videodokumentation und könnten auch für weitere computergenerierte Funktionen wie Augmented Reality genutzt werden.
Zur Kollisionserkennung messen Ultraschall-Sensoren Abstände. Als „Ohren“ fungieren sieben Mikrofone zur Richtungserkennung plus ein Richtmikrofon für eine gute Sprach­erkennung. CIMONs „Mund“ ist ein Lautsprecher, über den er sprechen und Musik abspielen kann. Mit seinen 14 Ventilatoren bewegt sich CIMON frei in alle Richtungen. So kann er sich zum Beispiel dem Astronauten zuwenden, wenn er angesprochen wird.




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