Nachfolger von Kalanick 28.08.2017, 09:07 Uhr

Expedia-Chef Dara Khosrowshahi soll Uber-CEO werden

Der Fahrdienstvermittler Uber soll nun mit Expedia-Chef Dara Khosrowshahi endlich einen neuen Chef gefunden haben. Das habe der Uber-Vorstand entschieden.
(Quelle: Uber)
Expedia-Chef Dara Khosrowshahi soll offenbar den Fahrdienstvermittler Uber führen und damit Travis Kalanick nachfolgen. Das habe der Uber-Vorstand entschieden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Allerdings sei der Job Khosrowshahi noch nicht offiziell angeboten worden, hiess es auf der Technik-Webseite Recode.

Nach einer Reihe von Skandalen

Der Mitgründer des Start-ups Kalanick war im Juni nach einer Reihe von Skandalen auf Drängen von Investoren zurückgetreten. Der grösste Investor Benchmark Capital verklagte ihn sogar wegen angeblicher Misswirtschaft und Täuschung. Machtkämpfe im Verwaltungsrat erschwerten die Suche nach einem Nachfolger. Uber war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Bisher galt Hewlett Packard-Chefin Meg Whitman als Favorit auf den Posten. Am Sonntag habe sich die Angelegenheit bei Diskussionen jedoch geändert, meldete die "New York Times". Ein weiterer Mitfavorit nahm sich selbst aus dem Rennen: Der langjährige GE-Chef Jeffrey Immelt zog seine Kandidatur am Sonntag zurück. Immelt galt als Favorit von Kalanick, konnte aber nur wenige Stimmen im Verwaltungsrat auf sich vereinen.

Das wertvollste Start-up der Welt

Mit einem Marktwert von 70 Milliarden US-Dollar gilt Uber als das wertvollste Start-up der Welt. Die Investoren waren allerdings besorgt über die chaotischen Verhältnisse in der Chef-Etage in der Ära Kalanick. Kritisiert wurden etwa unangemessene und unethische Anweisungen, Diskriminierung von Frauen, sexuelle Übergriffe und ein Rechtsstreit um Technologie für selbstfahrende Autos mit der Google-Mutter Alphabet. Angesichts der Skandale bangen die Geldgeber nun um den Wert ihrer Investitionen.
Dara Khosrowshahi (48) wurde in Teheran (Iran) geboren und kam als Vorschulkind in die USA. Seine Familie war vor den Verhältnissen der iranischen Revolution geflohen. Er ist Absolvent der Brown University (US-Bundesstaat Rhode Island). Seit zwölf Jahren leitet Khosrowshahi das international agierende Online-Reiseunternehmen Expedia und sitzt im Verwaltungsrat der "New York Times". Wegen hoher Aktienoptionen für seine langjährige Führungstätigkeit gehört er zu den bestbezahlten Firmenchefs in den USA. In der Debatte um die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump hat sich Khosrowshahi mehrfach gegen eine Abschottung ausgesprochen.




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