20.09.2007, 00:00 Uhr
IWB: Google streicht Provisionen für Agenturen
Der Suchmaschinen-Gigant beschneidet zum Jahreswechsel die Provisionszahlungen für Agenturen und schafft die Vergütung ab Januar 2009 komplett ab. Zahlreiche SEM-Geschäftsmodelle stehen vor dem Aus. Google genehmigt sich ein grösseres Stück vom wachsenden Onlinewerbekuchen -- auf Kosten der Suchmaschinenmarketing-Agenturen: Wie INTERNET WORLD Business vorab erfuhr, werden ab dem kommenden Jahr Vergünstigungen aus dem "Best Practice Funding" (BPF), einem Provisionssystem für Agenturen, gestrichen. Im Januar 2009 wird das Programm sogar ganz entfallen. Eine offizielle Mitteilung von Google wird heute im Laufe des Tages erwartet.
Der BPF wurde im Januar 2006 eingeführt und den Agenturen auch als Kompensation für den damals wegfallenden Agenturrabatt (15 Prozent) verkauft. Die 15-Prozent-Provision war in der Regel fester Kalkulationsbestandteil der Agenturen. Viele Unternehmen rechneten daher nach der Streichung notgedrungen den BPF ein, um ihre Preise stabil zu halten. Einzelne SEM-Agenturen finanzieren sich sogar komplett aus den Kick-Back-Zahlungen. Diese Agenturen haben nun noch 15 Monate Zeit, um ihr Geschäftsmodell komplett zu umzukrempeln. Nach dem noch nicht veröffentlichten Konzept wird es ab 2009 keinerlei Provisionen durch Google mehr geben. Der BPF wird in zwei Stufen abgeschafft: Zunächst fällt zum Jahreswechsel der Growth-Kicker (2,5 Prozent) weg, mit dem Agenturen für ein besonders schnelles Wachstum belohnt werden. Als Grund gibt Google natürliche saisonale Schwankungen an, die den Markt verzerrten. Ausserdem entfallen die Förderungen für Display und Video Ads, die bislang zehn Prozent betragen. Dafür wird die Provisionsstaffel zunächst enger gesteckt. Der Höchstsatz von acht Prozent wird jetzt schon bei einem Umsatz von sechs statt zehn Millionen Euro pro Quartal erreicht. Ab 2009 entfällt diese Vergünstigung aber komplett. (ph/iwb) http://www.internetworld.de