27.08.2007, 00:00 Uhr

Verleger DuMont prognostiziert Googles Tod

Schon in zehn Jahren soll es mit dem Erfolg des Suchmaschinen-Primus vorbei sein, orakelt der Verleger Christian DuMont Schütte. Wie sieht die Zukunft der Tageszeitung im Internet-Zeitalter aus? Diese Frage brennt dem Verleger Christian DuMont Schütte offenbar auf der Seele. Gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verriet er, dass eine Welt für ihn zusammenbrach, als Rupert Murdoch ankündigte, künftig alle Inhalte des "Wall Street Journal" kostenlos anbieten zu wollen. "Es kann nicht sein, dass die Medienhäuser in Deutschland grob geschätzt neun Milliarden Euro für Nachrichteninhalte ausgeben, die sie dann kostenlos ins Internet stellen", schimpft er. "Wir bezahlen Suchmaschinen sogar dafür, dass sie uns oben listen. Bei uns bröckeln Auflagen wie Anzeigen, und Google schöpft mit unserer Hilfe den Werbemarkt ab. Das ist pervers."
Hoffnung schöpft er in dem Gedanken, dass das, was sich jetzt im Markt befindet, übermorgen nicht mehr existiert. Der Lebenszyklus der Internet-Ideen sei sowohl technisch wie inhaltlich ganz anders als bei herkömmlichen Unternehmen in der Old Economy. "An meinem 50. Geburtstag im Frühjahr habe ich die These aufgestellt: In zehn Jahren ist Google tot", sagt DuMont Schütte. Erste Belege seiner These sieht er darin, dass die Ebay-Euphorie vorbei sei. Vor diesem Hintergrund beurteilt der Verleger auch die Übernahmestrategien seiner Konkurrenten Holtzbrinck, Springer oder Burda: ?"Bei mancher Investition der Verlagskollegen zweifle ich, ob die Rechnung aufgeht beziehungsweise das strategische Ziel erreicht wird", sagt er. "Wenn wir links oder rechts der Strasse etwas Interessantes entdecken, greifen auch wir zu - am Budget wird es nicht scheitern. Youtube ist weg. Mal gucken, was Youtube 3.0 bringt." (ph/iwb) http://www.faz.de



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