«Die IT wird zur grössten Branche der Schweiz»

Beurteilungsfähigkeit der Behörden

Marianne Janik von Microsoft hofft, die «Beurteilungsfähigkeit» der Behörden steigern zu können
Quelle: Samuel Truempy
Janik: Wir engagieren uns mit eigenen Plattformen und gemeinsam mit Mitstreitern in Verbänden wie ICTswitzerland, Digital Switzerland oder der Asut. Wir wollen aufklären, Zusammenhänge verständlich machen und uns als Partner für die Entscheidungsträger in den Verwaltungen und der Politik anbieten.
CW: Sie haben einen «Vertrag mit der Schweiz». Was ist der Inhalt, welche Aktivitäten ergeben sich daraus?
Janik: In dem Vertrag haben wir als Landesorganisation vor zirka vier Jahren niedergeschrieben, wie wir die Alleinstellungsmerkmale der Schweiz fördern können. Dafür haben meine Kollegen und ich drei Markenzeichen ermittelt: Innovation, Sicherheit und Bildung. In allen drei Bereichen hat Microsoft Schweiz einiges zu bieten – und will jeweils einen Beitrag leisten.
CW: Welche konkrete Aufgabenstellung haben Sie persönlich dabei übernommen?
Janik: Ich engagiere mich vor allem in Gesprächen mit Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten, denen ich aufzeige, wie sie ihr Business effizienter gestalten und Innovation vorantreiben können. Meine Botschaft lautet: IT ist Mittel zum Zweck. Es kommt auf die richtige Kultur im Unternehmen an, damit der Nutzen der Technologie erkannt und sie dort eingesetzt werden kann, wo sie Vorteile bringt. Dabei ist Aus- und Weiterbildung – sowohl der Geschäftsführung als auch der Mitarbeiter – ein zentraler Faktor.

CW: Microsoft zählt weltweit zu den umsatzstärksten Unternehmen. Nach unseren Schätzungen in der Schweiz auch. Welches sind die Wachstumstreiber, wo wünschen Sie sich mehr Geschäft?
Janik: Die Schweizer Organisation pendelt jährlich im Ranking der erfolgreichsten Niederlassungen von Microsoft zwischen Platz neun und Platz zehn. Bei der Cloud-Adaptation ist die Schweiz allerdings eines der Schlusslichter in Westeuropa. Erst in den letzten Monaten haben die Unternehmen und Behörden begonnen, sich intensiver mit der Cloud zu beschäftigen. Ein Grund für den späten Einstieg ist sicher, dass die Schweiz eine grosse Anzahl regulierter Industrien hat. Im März hat sich beispielsweise nun die Schweizerische Bankiervereinigung zur Cloud positioniert. In einem Rundschreiben hält sie fest, dass
die Public Cloud auch in der regulierten Finanzindustrie eingesetzt werden kann – und auch zu einem Wett­bewerbsvorteil für den Finanzplatz werden könnte. Diese Einschätzung und andere Entwicklungen dürften dazu führen, dass die Schweiz in den nächsten zwölf Monaten eine viel höhere Adaptationsrate bei Cloud-Diensten aufweisen wird. Dazu wird auch Microsoft mit seinen Schweizer Data Centern einen Beitrag leisten, bei denen die Datenhaltung in der Schweiz garantiert ist.




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