Auslieferung auf externen Seiten
20.03.2017, 10:23 Uhr
Mehr Kontrolle über Anzeigen-Platzierung bei Google
Google reagiert auf den Ärger über die Platzierung von Werbeanzeigen via YouTube und dem Google Display Network auf externen Webseiten. Werbekunden sollen mehr Kontrolle darüber erhalten, auf welchen Dritt-Seiten ihre Ads gezeigt werden.
Vor einigen Tagen kam es zum Eklat. Mehrere grosse Werbekunden von Google zogen ihre Anzeigen zurück. Der Grund: Unternehmen wie die britische Zeitung "The Guardian" oder die französische Werbeagentur Havas, die Klienten wie O2 oder die BBC vertritt, wollten Zusicherungen von Google, dass ihre Anzeigen nicht neben unerwünschten Inhalten eingeblendet werden. Angestossen hatte die Kontroverse die britische "Sunday Times", die festgestellt hatte, dass Anzeigen vieler Unternehmen neben fragwürdigen Inhalten wie beispielsweise von Extremisten eingeblendet wurden. Google reagiert nun prompt mit einem Blogbeitrag, in dem Ronan Harris, Geschäftsführer von Google UK, den Werbekunden mehr Kontrolle über ihre Anzeigenplatzierung verspricht.
"Während wir bereits über eine grosse Auswahl von Tools verfügen, die Advertisern und Agenturen die Kontrolle darüber geben, wo ihre Anzeigen erscheinen, versuchen wir nun, unsere Bemühungen, die kleine Zahl von unangebracht monetarisierten Videos und Inhalten zu verbessern."
Man habe bereits eine Überprüfung der Anzeigenrichtlinien und Kontrollmechanismen, die der Markensicherheit dienen, angestossen. Darüber hinaus werde es schon in den nächsten Wochen konkrete Änderungen geben, um den Marken mehr eigene Kontrolle über ihre Anzeigenplatzierung zu geben.
Rückschlag für Programmatic?
Für programmatische Werbung dürfte die Kontroverse ein kleiner Rückschlag sein: Werbekunden fordern bereits seit einiger Zeit mehr Transparenz, nicht nur was die Abrechnung von automatisch gehandelten Anzeigen angeht - sondern auch, was die zielgruppengerechte und relevante Auslieferung der Kampagnen auf Seiten mit inhaltlich angemessenem Kontext betrifft. Brand Safety ist derzeit daher ein Thema, das nicht nur bei Vermarktern, sondern auch bei Marken heftig diskutiert wird.