"Google for Jobs"
30.05.2017, 11:32 Uhr
Wie Google den Online-Stellenmarkt aufrollen will
Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O verkündete der Konzern, mit "Google for Jobs" offiziell in den Bereich der Jobsuche einzusteigen. Noch zeigen sich Karriereportale wie LinkedIn oder Glassdoor vom Konzept überzeugt.
Die Online-Suche nach einem Job kann sich mitunter schwierig gestalten. Im Gegensatz zu anderen Suchanfragen im Netz ist die Jobsuche sehr persönlich, denn die neue Stelle muss genau auf die individuellen Fähigkeiten passen und darüber hinaus noch in Sachen Familie, Alltag und Wohnort kompatibel sein.
Die für Bewerber wichtigen Suchkriterien werden in Stellenanzeigen oft nur unzureichend abgedeckt. Oftmals sind die Beschreibungen auch veraltet oder so mangelhaft und oberflächlich verfasst, dass es kaum möglich ist, das eigentliche Stellengesuch zu erkennen. Hinzu kommt, dass gerade bei Digitaljobs die Stellenbezeichnung in den Unternehmen variieren, die Definition eines Content Manager kann je nach Firma verschieden sein.
Google for Jobs
Die Google-Suche selbst hilft Bewerbern aus den genannten Problemen bislang wenig bis gar nicht. Genau das soll sich nun ändern, wie das Unternehmen auf seiner Entwicklerkonferenz I/O erklärte. Mit "Google for Jobs" will der Konzern in den Markt der Jobsuche einsteigen und eine Suchfunktion für offene Stellen bieten. Neu ist das Konzept nicht, bereits Mitte der 2000er versuchte sich Google auf diesem Terrain - und scheiterte.
Die neue Initiative allerdings, die vorerst in den USA an den Start geht, soll nun aber das Potenzial haben, den Online-Stellenmarkt aufzurollen. Dabei wird in die reguläre Google Search ein Bot eingebaut, der Millionen von Stellengesuchen aus dem Web sammelt und ordnet, sodass der Nutzer Jobs einfacher finden soll. Künstliche Intelligenz par excellence. Das Prinzip ähnelt den individuellen Suchen, die es bereits für Flüge, Shopping, Bücher, Bilder oder News gibt.
Ist Google die bessere Jobbörse?
Der Gedanke, dass Google die bessere Jobbörse ist, kommt nicht von ungefähr. Portale wie Glassdoor, Indeed, LinkedIn und andere bieten Firmen zwar einige Recruiting-Optionen, die in der Praxis aber oft eher schlecht als recht funktionieren. Es gibt beispielsweise "Branded Pages", auf denen sich Firmen darstellen können oder natürlich die Option, als Nutzer Jobvorschläge auf Basis des eigenen Profils und voreingestellten Suchkriterien zu bekommen. Die Vorschläge treffen aber in vielen Fällen nicht den Wunsch des Users.
Denn das Problem ist hier die Menge an Daten: Das Matching-System funktioniert noch nicht ausreichend und die Job-Bezeichnungen und -Anforderungen unterscheiden sich national wie international, so dass Suchmaschinen die Ausschreibungen kaum sinnvoll kategorisieren und individuell ausspielen können.