Studie zu Werbeunterdrückern 27.01.2016, 10:25 Uhr

Darum nutzen User Adblocker

Warum setzen User Adblocker ein? Eigentlich scheint die Antwort klar: Weil Online-Ads nerven. Dass sich das Werbeunterdrücker-Problem in der Praxis dann doch etwas komplexer gestaltet, zeigt eine Studie von Teads.
Warum blenden Internetnutzer Online-Anzeigen aktiv aus?
(Quelle: shutterstock.com/StockPhotoAstur)
Laut einer aktuellen BVDW/OVK-Messung liegt der Anteil der auf dem Desktop geblockten Online-Display-Werbung in Deutschland bei 21,52 Prozent. Im Kampf gegen Adblocker muss sich die Branche fragen, was die Beweggründe der User für den Einsatz der Software sind. Die Frage scheint auf den ersten Blick leicht zu beantworten: Werbung im Internet erfüllt die Ansprüche der Nutzer nicht, sie nervt und ist lästig. Eine detaillierte Analyse dazu hat nun die Advertising-Plattform Teads veröffentlicht.

Aufgezwungene Videoanzeigen stören am meisten

Das Kernergebnis überrascht zunächst wenig: Aufdringliche und aufgezwungene Anzeigen sind der Hauptbeweggrund für die Installation von Adblocking-Software. Für drei von vier Deutschen ist störende Werbung der wichtigste Grund zur Nutzung eines Werbeunterdrückers. Für 48 Prozent der Befragten, die Adblocker installiert haben, sind aufgezwungene Videoanzeigen das aufdringlichste aller Anzeigenformate.
Weitere Ergebnisse für Deutschland: Für jeden zweiten Deutschen (52 Prozent), der Adblocker installiert hat, sind Pre-Roll-Videos das nervigste aller Werbeformate. Pop-Up-Anzeigen sind für 80 Prozent der User der Hauptgrund für die Nutzung von Adblocking-Software.
Interessant nun: Fast 60 Prozent würden die Installation von Adblockern überdenken, wenn sie Werbung gleich zu Beginn überspringen könnten. 49 Prozent würden eventuell keine Adblocker installieren, wenn sie die Anzeigen schliessen könnten.

Word-of-Mouth und Browser

Die persönliche Empfehlung spielt der Studie nach bei Adblockern eine wichtige Rolle: 45 Prozent der User, die Adblocker auf ihrem Mobiltelefon installiert haben, und 42 Prozent derer, die sie auf dem Desktop nutzen, haben davon über persönliche Empfehlungen erfahren.
Eine weitere Erkenntnis: 59 Prozent der Befragten, die aktiv Adblocker in Deutschland nutzen, tun das auf dem Firefox-Browser. Auf dem Chrome-Browser sind es 48 Prozent. Interessanterweise nutzen Männer und Frauen auf den Handys Adblocker gleichermassen (jeweils 50 Prozent). 69 Prozent finden Mobile-Werbung aufdringlicher als Desktop-Werbung.

Internationale Ergebnisse der Studie

In Deutschland ist laut Studie die Motivation, störende Anzeigen zu blocken, mit 72 Prozent der Befragten sehr hoch. Befragte in den USA zeigten jedoch die grösste Ablehnung gegen störende Anzeigenformate. 74 Prozent gaben sie als Hauptmotivation an, Werbung zu blocken. In Italien stimmten dem 60 Prozent zu.
Die grösste Gruppe der Befragten, die keine Anzeigen blockieren würden, wenn sie sich aussuchen könnten, ob sie die Anzeige sehen wollen oder nicht, gab es in Mexiko und Spanien mit jeweils 89 Prozent. Argentinier sind am meisten von Pre-Roll-Videoanzeigen genervt. 57 Prozent von ihnen bewerteten Pre-Roll als sehr störend.
Zum Studiendesign:
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Research Now erhoben. Teads hat über 9.000 Menschen weltweit in folgenden drei Gruppen für die Studie befragt: User mit Adblockern auf dem Desktop / Laptop, User mit Adblockern auf Smartphones und Tablets und User, die Adblocker kennen, aber bislang nicht installiert haben. Die Teads Studie "Warum Leute Werbung blocken" wurde in den USA, Lateinamerika (Mexiko, Brasilien, Argentinien) und Europa (UK, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien) durchgeführt. 



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