Modehandel 02.12.2023, 12:28 Uhr

Für Budget-Fashion-Brands wird es eng auf Plattformen

Nach Zalando hat nun auch Vestiare Collective sein Sortiment bereinigt: 30 Budget-Brands wurden von der Mode-Plattform verbannt. Im Gegensatz zu Zalando will das französische Unternehmen diese Bereinigung nicht so benennen.
(Quelle: Vestiaire Collective)
Der Gross-Rauswurf wird als Bekenntnis zu Qualität und Nachhaltigkeit geframt. "Say no to Fast Fashion" verkündet die dazugehörige Pressemeldung selbstbewusst, mit der Vestiare Collective verlauten lässt, dass Marken wie Gap, H&M, Mango, Uniqlo, Urban Outfitters oder Zara ab sofort auf der Plattform unerwünscht sind.

Es ist bereits der zweite De-Listing-Rundumschlag, den das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren vornimmt, nächstes Jahr soll eine dritte Verbannungsrunde folgen. 

Unter Fast Fashion versteht Vestiare Brands mit einem niedrigen Preispunkt, einer hohen Anzahl jährlicher Kollektionen, einem breiten Produkt-Portfolio, schnellen Produktionszyklen und hohen Werbeausgaben. Für Vestiare entscheidend dürfte wohl vor allem der erste Punkt sein: niedrige Preispunkte.

Mit günstigen Artikeln verdienen Plattform-Anbieter in der Regel wenig Geld - und Marken, die schon anderswo stark in Werbung investieren, sind für Retail Media-Angebote einer Plattform selten zugänglich. Also raus damit.

Ähnlich sah auch der Entscheidungsprozess hinter dem massenhaften De-Listing auf Zalando im März aus; Marken mit schlechter Performance, die zudem inhaltlich nicht zur neuen Premium-Ausrichtung des Mode-Anbieters passen, wurden mit relativ kurzer Vorwarnzeit von der Plattform gekickt. 

Vestiare Collective dürfte nicht die letzte Mode-Plattform sein, die ihr Sortiment kritisch prüft und notfalls nicht passende Brands, an denen wenig zu verdienen ist, rauswirft. Für Budget-Fashionbrands könnte die Plattform-Auswahl unangenehm schrumpfen.   






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