Digitale Transformation: Was die Autobranche derzeit umtreibt

Autonomes Fahren

Dabei bräuchten die Autokonzerne das Geld aus dem Verkauf des Autos von heute eigentlich dringend für die Entwicklung der Autos von morgen. Denn neben der Elektromobilität verschlingt auch das zweite Megathema, das Autonome Fahren, Milliarden. So viele, dass selbst die Grössten der Branche mittlerweile eifrig Allianzen schmieden, um gegen die Konkurrenz der Tech-Konzerne aus den USA oder China bestehen zu können. So treiben Daimler und BMW künftig die Entwicklung auf diesem Gebiet gemeinsam voran, VW tut sich gerade mit Ford zusammen.

Diesel- und Kartell-Ärger

Um den Dieselskandal und die Debatte um Software-Updates und Hardware-Nachrüstungen ist es zuletzt zwar ruhiger geworden, vom Tisch ist das Thema aber noch lange nicht. Daimler flatterte erst jüngst ein neuer Pflicht-Rückruf ins Haus. Rund 60.000 Diesel-Geländewagen von Mercedes-Benz müssen in die Werkstatt.
Das KBA wirft Daimler vor, auch darin eine illegale Abgastechnik verwendet zu haben, und untersucht noch weitere Modelle. Und das hat Folgen: Zwar ist Daimler überzeugt, nichts Illegales getan zu haben, trotzdem legt der Konzern einen hohen dreistelligen Millionenbetrag auf die Seite und korrigiert seine Ergebniserwartung für dieses Jahr nach unten.
Auch erst wenige Wochen ist es her, dass der Zulieferer Bosch wegen seiner Verstrickung in den Skandal Post von der Justiz bekam. Inhalt: ein Bussgeldbescheid über 90 Millionen Euro. VW und die Töchter Audi und Porsche mussten ebenfalls schon zahlen, zusammen mehr als zwei Milliarden Euro. Gegen Daimler läuft ein solches Verfahren noch.

Strafrechtliche Ermittlungen und zivilrechtliche Verfahren

Dazu kommen diverse strafrechtliche Ermittlungen und zivilrechtliche Verfahren, nicht nur in Deutschland. Das Verbraucher-Musterverfahren gegen VW, das Ende September beginnt, dürfte den Konzern wohl auf Jahre beschäftigen. Ein anderes, in dem es um einen möglichen Schaden für VW-Aktionäre geht, läuft bereits. Im Fall von Daimler wollen Anwälte ebenfalls ein solches Verfahren erreichen.
Offen ist auch noch, wie es im Kartellverfahren der EU weitergeht. Die Wettbewerbshüter werfen BMW, Daimler und VW vor, illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen zu haben. BMW hat als einziger Konzern vorsichtshalber mehr als eine Milliarde Euro für mögliche Strafen zurückgelegt. Daimler hingegen setzt auf die Kronzeugenregelung und erwartet für sich keine Bestrafung.




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