Microsoft forscht und baut Cloud in der Schweiz

Microsofts wolkige Schweizer Cloud

Über Microsofts Pläne mit einer dedizierten Cloud-Region in der Schweiz ist in den letzten Monaten viel geschrieben worden. Für den Betrieb der Datacenter hat Microsoft eine eigene Firma nach Schweizer Recht gegründet, Personal angestellt und Hardware eingekauft. An zwei Standorten «Switzerland North» (Grossraum Zürich) und «Switzerland West» (Region Genf) wird zurzeit die Infrastruktur installiert, so dass eine Georedundanz der Datenhaltung gesichert ist. Neue Vorschriften des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik BSI sehen eine Entfernung von mindestens 200 Kilometern zwischen den Rechenzentrumsstandorten vor.
Primo Amrein von Microsoft skizzierte Pläne für die Azure-Cloud in der Schweiz
Quelle: computerworld.ch
Nun wird an den beiden Standorten offenbar immer noch an der Hardware geschraubt. Primo Amrein, Cloud Lead von Microsoft Schweiz, berichtete den rund 1300 Teilnehmern des «Tech Summit», dass in der Schweiz mit einem «Standard Setup» gearbeitet werde. Das habe den Vorteil, dass für die hiesige Infrastruktur von Anfang an sämtliche vorhandenen Qualitäts- und Sicherheits-Zertifizierungen der übrigen 54 Azure-Regionen gelten. Neue und langwidrige Prüfungen sollen damit nicht notwendig sein.
Vom ERP-Hersteller SAP soll die Schweizer Microsoft-Cloud demnächst auch zertifiziert werden, sagte Amrein. Für die «Hana Enterprise Cloud» wird in den Datacentern speziell leistungsfähige Hardware installiert. Zhdan Staruch von SAP äusserte sich auf der «Tech Summit»-Bühne überzeugt, dass SAP-Lösungen aus der Schweizer Microsoft-Cloud eine gute Alternative für viele einheimische Kunden sein werden. Weiter sprach er davon, dass die Installationen von SAP selbst bereitgestellt und gemanaged werden sollen.
Zhdan Staruch von SAP will die «Hana Enterprise Cloud» in die Schweiz bringen
Quelle: computerworld.ch
Die hohe Leistungsfähigkeit und kurze Latenzzeiten im Vergleich werden Merkmale der Microsoft- und SAP-Angebote aus den Schweizer Datacentern sein, doppelte Amrein nach. Die Schweiz biete für einheimische Kunden eine bis zu viermal bessere Performance als die Services aus Amsterdam respektive Dublin (den bisherigen Azure-Regionen in Europa für hiesige Kunden).
Wie an allen anderen Gelegenheiten blieben die Microsoft-Repräsentanten auch den Besuchern des «Tech Summit» den tatsächlichen Starttermin für die Schweizer Cloud schuldig. «Wir planen mit dem Start in diesem Kalenderjahr», hiess es lediglich – und wie bis anhin auch schon. An der nächstjährigen Hausmesse dürften die Datencenter dann wohl in Betrieb sein.




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