Tech Summit
11.04.2019, 11:53 Uhr
Microsoft forscht und baut Cloud in der Schweiz
An der Hausmesse «Tech Summit» gab Microsoft einen Einblick in die Forschung in der Schweiz. Auch vom Aufbau der Schweizer Cloud war die Rede, nur vom Starttermin nicht.
ETH-Professor Marc Pollefeys entwickelt neue Anwendungen für die Datenbrille HoloLens
(Quelle: computerworld.ch)
Der Software-Konzern Microsoft investiert in der Schweiz. Wie an der Hausmesse «Tech Summit» in Bern am Mittwoch gesagt wurde, ist die Schweiz für den US-Konzern ein wichtiger Forschungsstandort für Zukunftstechnologien wie Augmented und Virtual Reality. So ist der ETH-Professor Marc Pollefeys an der Weiterentwicklung der Datenbrille HoloLens beteiligt. Dafür hat er an der Zürcher Hochschule eigens das Mixed Reality & AI Labor eingerichtet, in dem die nächsten Generationen der Brille programmiert werden.
In seiner Präsentation am «Tech Summit» nannte Pollefeys die Mixed-Reality-Brille die «dritte Generation des Computing». Sie sei die Weiterentwicklung des PC (1. Generation) und des Smartphones (2. Generation). Mit der Brille näherten die Computer sich immer mehr dem Menschen an – mit allgegenwärtiger Präsenz, mit Ortungsfunktionen und zum Beispiel dem Erfassen des Kontextes eines Anwenders. Geräte wie HoloLens kombinieren nun die virtuelle und die physikalische Welt, um den Benutzer assistieren zu können, ihm Hilfestellung zu geben und die Arbeit zu erleichtern.
Gemeinsam mit den Programmierern am Microsoft-Hauptsitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) entwickelt Pollefeys neue Anwendungen für die Datenbrille. Während heute eine HoloLens noch autonom arbeitet, sollen die Brillen morgen auch zusammenspannen und Informationen austauschen können. Eine Anwendung könnte das Mapping von Gebäuden sein, um in Krisengebieten einen besseren Überblick über die Zerstörung zu erhalten. Nach den Worten des ETH-Forschers ebenfalls denkbar ist das Platzieren von virtuellen Gegenständen in der physikalischen Welt. Die virtuellen Objekte (Spatial Anchor) könnten von anderen Usern dann nur mit einer Datenbrille erfasst werden – und ihnen Hinweise liefern.
Für das Zusammenschalten oder die gemeinsame Arbeit mit den HoloLenses sieht Microsoft seine Cloud-Plattform Azure vor. Entsprechende Cloud-Services sind für die neue Version der Datenbrille verfügbar, sagte Pollefeys.