"Grösster deutscher Datenpool"
21.08.2015, 10:57 Uhr
Telekom gründet Tochterfirma emetriq
Mit einem ehrgeizigen Ziel startet die neue Tochterfirma der Telekom: Zusammen mit den Top-Agof-Vermarktern will emetriq den grössten Datenpool der deutschen Digitalwerbebranche aufstellen.
Bei der Deutschen Telekom wird es im Moment nicht langweilig: Nach dem aktuellen Verkauf von Interactive Media und T-Online an Ströer, geht nun mit emetriq ein Tochterunternehmen mit grossen Plänen an den Start. CEO Daniel Neuhaus - Mitglied der Geschäftsführung bei Interactive Media und Geschäftsführer xplosion interactive - will mit emetriq den "grössten deutschen Datenpool" aufbauen. Diese Datenbasis sowie spezifische Lösungen soll Advertisern, Agenturen und Vermarktern zur Verfügung stehen.
Das Unternehmen sieht sich im globalen Daten-Kampf als Alternative zu den grossen Namen wie Google und Facebook gut gerüstet, nicht zuletzt aufgrund der Partner, die gleich zu Beginn mit an Bord sind. Diese bestehen aus der "Intelligent Data Alliance" (IDA) - ein erst im Juni 2015 geschlossenes Datenbündnis von xplosion interactive und dem Vermarkterbund AdAudience, zu dem Axel Springer Media Impact, G+J Electronic Media Sales (G+J EMS), IP Deutschland, iq digital media marketing, OMS, SevenOne Media und ehemals Tomorrow Focus Media - nun ForwardAdGroup - gehören.
"Transparente und hochwertige Daten für den deutschen Markt sind bislang Mangelware: Advertiser und Vermarkter verfügen für sich alleine bei weitem nicht über qualitativ und quantitativ ausreichende Daten", erklärt Neuhaus. "Sie sind bislang auf die Daten einer Handvoll US-Anbieter angewiesen - mit dem erheblichen Risiko einer massiven Abhängigkeit. Das wollen wir mit emetriq ändern“, so der CEO.
"Neue Heimat der deutschen Datenallianz"
Die Partner bringen ihre Daten ein und sollen dann von der gemeinschaftlich erzielten und durch emetriq veredelten Datenbasis profitieren können. Neben der Organisation der Partner übernimmt emetriq die Sammlung der Daten aller Teilnehmer und betreibt die Analyse und Aufbereitung. Dabei sieht sich emetriq als "Enabler" und bündelt keine Datenmacht bei sich. "Damit unterscheidet sich unser Datenpool in Vorgehensweise, Qualität und Nutzen erheblich", betont Neuhaus.
Durch die grössere Datenbasis soll sich neben der Qualität auch die Zielgruppenreichweite verbessern. Zudem würden sämtliche Daten nur anonymisiert verwendet. Eine Weitergabe oder der Verkauf von Daten ausserhalb des Partnerkreises seien ausgeschlossen; die Partner hätten sich hierzu strenge Regeln auferlegt.
Aber auch Advertisern und Agenturen, die nicht am Datenpool teilnehmen, stünden die emetriq-Lösungen offen, um diese bei ihren Vermarktern einzusetzen. "Damit wollen wir keine weitere Insellösung schaffen, sondern die Chance nutzen, einen breiten Standard für den deutschen Data-Driven-Advertising (DDA)-Markt zu etablieren", so Neuhaus.
Dabei will emetriq sicherstellen, dass es zu keinen Wettbewerbskonflikten zwischen den teilnehmenden Partnern kommt. Zusammen mit den IDA-Gründungspartnern öffnet emetriq den Datenpool jetzt für weitere Advertiser und Vermarkter. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben noch offen für weitere Interessenten.