Softbank-Finanzdeal mit Telekom-Anteilen
Aktientausch mit der Telekom
Der japanische Konzern hatte das Paket aus neuen Telekom-Aktien erhalten, weil er im Gegenzug seinen Anteil an der Telekom-Tochter T-Mobile US reduzierte, so dass die Deutsche Telekom wiederum ihren Anteil an der US-Tochter aufstocken konnte. Telekom-Chef Tim Höttges wollte sich mit dem Schritt den Zugriff auf das Wachstum und die Gewinne der Amerikaner langfristig sichern - diese sorgen in der Telekom-Bilanz nämlich seit Jahren für Schub. Die Aktienmehrheit hält die Telekom zwar noch nicht, übt aber über eine Mehrheit im Verwaltungsrat die unternehmerische Kontrolle über "TMUS" aus.
Softbank war durch die Transaktion mit einem Anteil von 4,5 Prozent zu einem der grössten Telekom-Aktionäre nach dem deutschen Staat aufgestiegen, der direkt und über die staatseigene Förderbank KfW zusammen rund ein Drittel besitzt.
Rund um den Aktientausch war Softbank-Topmanager Marcelo Claure vor einem Monat nach Bonn gereist. Er hatte sich von den positiven langfristigen Perspektiven der Deutschen Telekom überzeugt gezeigt. Der derzeitige Aktienkurs sei viel zu niedrig, künftig werde es aufwärts gehen, hatte Claure gesagt. In dem Aktientausch zwischen den Konzernen hatte Softbank einen Referenzpreis von 20 Euro pro T-Aktie akzeptiert - ein Kurs, den das Papier zuletzt Anfang der 2000er-Jahre hatte. Im August dieses Jahres war das Papier aber auch bis auf fast 19 Euro geklettert.
Softbank-Chef und Tech-Magnat Masayoshi Son hatte den eigenen Anteilseignern angesichts hoher Verschuldung und deutlicher Investorenkritik vergangenes Jahr versprochen, den Konzern zu verschlanken. Dazu sollten Beteiligungen verkauft werden, um Aktienrückkäufe zu stemmen und den Schuldenberg abzutragen.
Vor einem Monat spekulierten die Anleger nach dem Deal mit der Telekom wegen des zusätzlich erhaltenen frischen Geldes über neue Aktienrückkaufprogramme der Japaner. Am Mittwoch verlor die Softbank-Aktie an der Tokioter Börse mehr als zwei Prozent.