Bitkom
10.01.2024, 08:16 Uhr
ITK-Branche stemmt sich gegen den Negativtrend
Die deutsche Digitalbranche zeigt sich von den aktuellen Krisen unbeeindruckt: Laut aktuellen Bitkom-Zahlen soll der Umsatz im Jahr 2024 um 4,4 Prozent auf 224,3 Milliarden Euro anwachsen.
Aller Krisen zum Trotz: Deutschlands digitale Wirtschaft ist auf Wachstumskurs. Trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfelds erwartet der Digitalverband Bitkom für die Unternehmen der IT- und TK-Branche für 2024 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 224,3 Milliarden Euro. Der ITK-Sektor würde damit um den Faktor drei bis vier stärker wachsen als die Wirtschaft insgesamt. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 2,0 Prozent auf 215 Milliarden Euro zugelegt.
Das Umsatzwachstum hat auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten in der ITK-Branche soll laut Bitkom im Jahresverlauf 2024 um 36.000 wachsen, auf 1,368 Millionen. Bereits 2023 seien 28.000 neue Arbeitsplätze entstanden, wie es weiter hiess.
„Die meisten Unternehmen der Bitkom-Branche präsentieren sich krisenfest. Auch unter schwierigen konjunkturellen Bedingungen, geprägt von geopolitischen Krisen und Haushaltskürzungen, legen Umsätze und Beschäftigung zu. Insbesondere das Arbeitsplatzwachstum könnte noch deutlich grösser ausfallen, der Fachkräftemangel erweist sich hier als Hemmschuh“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.
Das Geschäftsklima in der Digitalwirtschaft entwickelt sich gegen den Trend der Gesamtwirtschaft positiv, wie der von Bitkom und ifo Institut erstellte Digitalindex zeigt. Während der ifo Index für die Gesamtwirtschaft im Dezember von minus 9,4 Punkten noch einmal auf minus 11,2 zurückging, legte der Digitalindex von 6,0 auf 9,8 Punkte zu.
Telekommunikation bleibt insgesamt stabil
Im Markt für Telekommunikation erwartet der Bitkom für 2024 ein Wachstum um 1,0 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro. Den grössten Anteil daran hat das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, die 52,6 Milliarden Euro ausmachen (plus 1,6 Prozent). Die Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur gehen in der Summe leicht um 1,0 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zurück, allerdings gibt es in diesem Segment deutliche Unterschiede.
So schrumpfen die Ausgaben für Ethernet Switches (minus 10,0 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro) sowie IP PBX, also Voice-over-IP-Telefonie (minus 8,6 Prozent auf 0,2 Milliarden Euro) deutlich. Dagegen steigen Investitionen in Zugangsinfrastruktur, sowohl kabelgebundene (plus 7,0 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro) als auch mobile (plus 6,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro). Die Umsätze mit Endgeräten bleiben mit minus 0,2 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres.
„Die Investitionen in den Ausbau von Festnetz und Mobilfunk bleiben hoch“, sagt Wintergerst. „Das Wachstumspotenzial bei Telekommunikationsdiensten ist aufgrund des scharfen Preis- und Infrastrukturwettbewerbs jedoch begrenzt.“