Bitkom-Umfrage
27.04.2023, 08:53 Uhr
Die ITK-Branche hat ein Frauenproblem
Es gibt immer noch viel zu wenige weibliche ITK-Fachkräfte in Deutschland. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage liegt der Frauenanteil der Belegschaft in der ITK-Branche aktuell bei durchschnittlich 15 Prozent.
Frauen sind in der Tech-Branche noch immer die Ausnahme. Laut einer Umfrage des Bitkom ist in deutschen ITK-Unternehmen nur jede zwanzigste (5 Prozent) ITK-Fachkraft eine Frau. Der Frauenanteil der Belegschaft in der ITK-Branche insgesamt liegt 2023 mit durchschnittlich 15 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau (14 Prozent).
Dabei sind die grossen Unternehmen ab 500 Beschäftigten etwas weiter. Während bei ihnen im Durchschnitt jede vierte Position (26 Prozent) mit einer Frau besetzt ist, liegt der Anteil in mittleren Unternehmen (50 bis 499 Beschäftigte) bei 16 Prozent und in kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten bei nur 14 Prozent. In jedem fünften kleinen Unternehmen (20 Prozent) findet sich sogar keine einzige Frau in der Belegschaft.
Der geringe Frauenanteil liegt auch daran, dass sich noch immer deutlich mehr Jungen als Mädchen nach der Schule für eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich der ITK entscheiden. Bisher ist im Durchschnitt nur eine von 20 Azubi-Stellen (5 Prozent) im IT-Bereich mit einer Frau besetzt. Während der Frauenanteil in Grossunternehmen bei 8 Prozent liegt, sind es in mittleren Unternehmen 7 Prozent und in kleinen Unternehmen nur 4 Prozent.
„Es ist völlig klar: Die ITK-Unternehmen brauchen mehr Mädchen und Frauen“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. „Die Branche hat auch erkannt: Mehr Frauen in der Digitalisierung - das bedeutet auch mehr digitale Teilhabe, mehr technologische Innovation und mehr wirtschaftlicher Erfolg. Bei der Umsetzung dieser Erkenntnis geht es allerdings weiterhin nur langsam voran. Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren.“