Microsoft Work Trend Index
18.10.2021, 09:04 Uhr
Das können Führungskräfte aus dem vergangenen Jahr Remote-Arbeit lernen
Eine Microsoft-Studie zeigt Entwicklungen auf, die Führungskräfte in Zeiten von New Work und Homeoffice beachten sollten. Darunter: Durch die Umstellung auf Remote-Arbeit schrumpfen unsere Netzwerke. Und: Die Diskrepanz zwischen Chef und Mitarbeiter wächst.
Microsoft hat im April 2021 seinen ersten jährlichen "Work Trend Index" mit sieben Trends veröffentlicht, die Führungskräfte in Zeiten von New Work und der Arbeit im Homeoffice beachten sollten.
Basis dafür sind eine Umfrage unter 30.000 Führungskräften und Beschäftigten aus 31 Ländern, Einblicke von Experten sowie die Auswertung anonymisierter Trends aus Microsoft 365 und LinkedIn:
- Flexible Arbeitsmodelle bleiben: 73 Prozent der Beschäftigten weltweit wünschen sich nach der Pandemie weiterhin die Möglichkeit zu Remote-Arbeit sowie mehr persönlichen Kontakt zu ihren Teams und Kollegen (67 Prozent). Hierzulande ist dieses Bedürfnis noch etwas ausgeprägter (70 Prozent), flexibles Arbeiten ist dafür weniger wichtig - nur 64 Prozent wünschen sich diese Möglichkeit auch weiterhin.
- Diskrepanz zwischen Führungskräften und Beschäftigten wächst: 61 Prozent der Führungskräfte weltweit geben an, dass es ihnen gut geht - 23 Prozentpunkte mehr als bei den Beschäftigten. Diese Diskrepanz zwischen Führungskräften und Beschäftigten spüren die Mitarbeiter - weltweit sagen 37 Prozent von ihnen und hierzulande 30 Prozent, dass der Arbeitgeber zu viel verlange. Die Menschen erwarten von ihren Arbeitgebern und Führungskräften, dass sie Empathie und Verständnis für die individuellen Herausforderungen der Beschäftigten entwickeln.
- Hohe Produktivität fordert ihren Tribut: Viele Beschäftigte schätzen ihre Produktivität als genauso hoch wie im letzten Jahr oder sogar höher ein. Doch diese Produktivität hat einen Preis: Weltweit sagt fast jeder fünfte Beschäftigte und hierzulande sogar fast jeder vierte, dass sich sein Arbeitgeber nicht für seine Work-Life-Balance interessiert. 54 Prozent fühlen sich überarbeitet, 39 Prozent erschöpft. In Deutschland sind es mit 55 beziehungsweise 42 Prozent sogar noch mehr.
- Generation Z ist besonders gefährdet: Die Generation Z, also die 18- bis 25-Jährigen, scheint besonders unter den Umständen der Corona-Pandemie zu leiden. 60 Prozent der weltweit Befragten und 63 Prozent der deutschen Beschäftigten aus der Gen Z sagen, dass sie im Moment kämpfen müssen und versuchen, die Situation einfach nur zu überstehen - statt sich zu entfalten.
- Netzwerke schrumpfen: Anonymisierte Trends aus Milliarden Outlook-E-Mails und Teams-Meetings zeigen eine überraschende Entwicklung: Durch die Umstellung auf Remote-Arbeit sind unsere Netzwerke geschrumpft. International berichten 40 Prozent der Beschäftigten, dass ihr Netzwerk kleiner geworden ist, in Deutschland ist es sogar fast jeder Zweite.
- Authentizität fördert das Wohlbefinden: Remote-Arbeit hat die Arbeitswelt menschlicher gemacht. So hat weltweit etwa jeder Fünfte die Familie oder Haustiere von Kollegen virtuell kennengelernt. Diese Interaktionen mit Kollegen können dazu beitragen, einen Arbeitsplatz zu schaffen, an dem sich die Menschen wohl damit fühlen, ganz sie selbst zu sein.
- Grösseres Reservoir an Arbeitskräften: Durch die verstärkte Remote-Arbeit ist der Kreis potenzieller neuer Mitarbeiter heute grösser. Die Zahl der Remote-Stellenausschreibungen auf LinkedIn hat sich während der Pandemie verfünffacht.