Davos im Zeichen der Digitalisierung und IOT

Plattitüden, mehr nicht

Wohl sämtliche der rund 2.500 Teilnehmer waren sich einig, dass die vierte industrielle Revolution Gesellschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft in ihren Grundfesten erschüttern wird. Und dass man heute handeln muss, weil sie sehr schnell kommt. Wirklich konkret wurde es aber selten. "Unternehmen müssen ihre IT-Abteilungen fit für die Zukunft machen, dann können sie bestehen» (Meg Whitman, HP CEO); "Menschen müssen mittels Aus- und Weiterbildung kreativer und innovativer werden" (Vishal Sikka, Infosys CEO) sind Beispiele aus der Plattitüdenkiste, die in Davos Gattungsware waren.
WEF-Panel der IT-Giganten: Sheryl Sandberg (Facebook), Eric Schmidt (Google) und Satya Nadella (Microsoft).
Quelle: Weltwirtschaftsforum
Besonders misslungen war der Auftritt von Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, die es bei einer Diskussion über soziale Netzwerke und ihre Rolle bei der Verbindung von Menschen schaffte, ihr Unternehmen in jedem zweiten Satz zu nennen. Etwa: Es sei es ein leichtes, jemanden zu hassen, wenn man ihn nicht kenne. Wäre man aber etwa mit syrischen Flüchtlingen via Facebook verbunden, hätte man einen ganz anderen Blickwinkel. Da hätte Sandberg auch sagen können: Wäre der Islamische Staat auf Facebook aktiv, wären sie angenehme Zeitgenossen.
Wo ist da der oft beschworene Geist von Davos geblieben, muss gefragt werden. Schon oft war das WEF nämlich Ausgangspunkt grosser Veränderungen. Türkei und Griechenland unterzeichneten 1988 die "Davos Declaration", die eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern wegen des Zypern-Konflikts verhinderte.




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