Wie Big Data uns hilft – und manipuliert
Verbrecher sind wie Pilzesammler
Ein Schweizer Case: Die Kantonspolizei Zürich setzt die Prognosesoftware PreCobs zur Verbrechensprävention ein. Die Algorithmen machen sich eine verhaltenspsychologische Tatsache zunutze: Menschen handeln nach Mustern. Verbrecher kehren wie Pilzesammler oft in das Quartier zurück, in dem sie bereits erfolgreich waren.
PreCobs berechnet nun aufgrund von bereits verübten Delikten die Wahrscheinlichkeit aus, dass im gleichen Quartier wieder ein Einbruch geschieht. Als Prognoseparameter dienen unter anderem der Ort des Verbrechens, die Zeit, der Tathergang und die erzielte Beute.
Dank PreCobs soll in Zürich die Zahl der Einbrüche um signifikante 30 Prozent zurückgegangen sein.
Vorreiter der Verbrechensbekämpfung mittels Big Data war das Polizei-Department von Chicago. Die Amerikaner führten eine Hotlist, auf der Personen standen, die in naher Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Verbrechen begehen würden. Die Kandidaten standen sozusagen unter virtuellem Tatverdacht, auch wenn sie bislang noch nicht straffällig geworden waren.