Zehn IDC-Prognosen
08.12.2015, 08:53 Uhr
2016 wird das Jahr der Digitalen Transformation
Das nächste Jahr wird nach Ansicht von IDC turbulent. Die digitale Transformation rollt auf uns zu. Das sollten IT-Chefs im kommenden Jahr unbedingt anschauen.
Ein Team von 30 IDC-Analysten hat sich Gedanken über das Jahr 2016 gemacht, und gibt Handlungsempfehlungen. Die digitale Transformation (DX) rollt auf uns zu. Big Data, Cloud, Internet der Dinge, Analytics - alles schön und gut. Eins können die Technologien aber nicht ersetzen: Smarte, innovative Entwickler, die Trends ausnutzen, um für ihr Unternehmen Mehrwert zu generieren.
Die zehn IDC-Prognosen 2016
#1: CEOs starten durch - zwei Drittel stellen die digitale Transformation (DX) ins Zentrum ihrer Unternehmensstrategie
43 Prozent des IT-Budgets wird bis 2020 direkt in DX-Projekte fliessen. Die IT wird dabei ein Stück weit entmachtet. Die Budgetkontrolle wandert weg von der IT hin zu LOB-Executives (Line of Business). LOBs kontrollieren 45 Prozent des IT-Budgets ihres Unternehmens, in den USA sind es sogar 65 Prozent.
Ein Drittel der Top-20-Firmen in jeder Industrie/Branche wird durch Konkurrenten wie Uber und Airbnb massiv unter Druck geraten. Traditionelle Firmen laufen Gefahr, dass ihnen agile DX-Konkurrenten mit neuen Geschäftsmodellen die Umsätze streitig machen.
Als Branchen, die mit der digitalen Transformation bereits begonnen haben, nennt IDC den Handel, die Hersteller, das Gesundheitswesen und Government. Der Einsatz von Mobile, Big Data, Cognitive Computing, Augmented Reality und sogenannten Cloud Mashups (sinnvolle Kombinationen mehrerer Einzel-Clouds) werde zu Produktivitätsschüben führen.
Handlungsempfehlung: IT-Leader und CIOs müssen die digitale Transformation zu ihrer Herzensangelegenheit machen. Ein technisch versierter COO oder ein business-versierter CIO halten das Unternehmen auf Erfolgskurs. Die Position des Chief Digital Officers (CDO) neu einzuführen ist eine Überlegung wert.
#2: Die dritte Plattform erobert die Unternehmen - 2017 mit 50%, 2020 mit über 60%
IDC fasst den Begriff der "dritten Plattform" recht weit und zählt dazu: Cloud, Mobile, Big Data, IoT, kognitives Computing, Robotics, Augmented Reality, 3D-Druck, und die sogenannte Next-Gen Security. Das Budget, das Firmen für diese Technologien locker machen, wird bis 2020 jährlich um etwa 13 Prozent steigen. Die Aufwendungen für die zweite Plattform (Client-Server) dagegen werden pro Jahr um fast fünf Prozent sinken.
Die Technologien der dritten Plattform bilden die Grundlage für DX-Applikationen/Dienste, die nur dort möglich sind. Die IT der Unternehmen wird sich daher mehr und mehr auf diese Kerntechniken konzentrieren. Die zweite Plattform ist dafür nicht geeignet.
Handlungsempfehlung: IT-Anbieter sollten ihre Services fuer die dritte Plattform entwickeln. Die Kunden werden folgen. Die Umstellung alter Legacy-Systeme ist aufwendig und bremst. Sie sollte zwar nicht vernachlässigt werden, aber auch nicht an oberster Stelle stehen, empfiehlt IDC.
#3: Die Cloud wächst - 60 Prozent aller Infrastruktur und fast 70 Prozent aller Software wird bis 2020 aus der Cloud bezogen
Für IDC ist sonnenklar: Es reicht nicht aus, Cloud-Kompetenz nur aufzubauen. Unternehmen müssen die Cloud meistern und souverän beherrschen. Die weltweiten Ausgaben werden sich bis 2020 verdreifachen und die 500-Milliarden-Dollar-Marke knacken.
Die grosse Mehrheit der Next-Gen-Apps, mit denen Uber und Airbnb den Markt aufgerollt haben, wird in der Cloud laufen - und nur dort. Jedes Unternehmen wird zum Anbieter von innovativen Cloud-Services im eigenen Markt. Die Cloud ist nicht mehr nur ein IT-Thema, sondern gehört zum operativen Business-Kern jeder Firma.
Handlungsempfehlung: Meistern Sie die Integration und das Management hybrider Cloud-Szenarien und von Multi-Cloud-Szenarien. Vor allem Software-Anbieter sollten als Zielmarke anpeilen, bis 2018 nahezu 100 Prozent ihres Portfolios auf Cloud-Betrieb umzustellen.