Uncharted: The Lost Legacy im Game-Test

Schleichen wie ein Attentäter

Uncharted: The Lost Legacy gehört – wie schon der vierte Serienteil – zu den schönsten Spielen für die PlayStation 4. Speziell auf der PlayStation 4 Pro glänzt das Abenteuer mit seiner detaillierten Spielwelt, der tollen Level-Architektur und natürlich den rasant geschnittenen Action-Passsagen. In diesen beweist Naughty Dog einmal mehr, wie man ein Actionspiel in bester Hollywood-Manier inszeniert. Dank Foto-Modus pausieren Sie jederzeit und machen Schnappschüsse vom Geschehen. Chloe selbst besitzt ebenfalls ein Smartphone und schiesst von entscheidenden Momenten Bilder. Diese fungieren zum Ende des Spiels als Erinnerungsalbum über die besuchten Schauplätze.
Die Westghats sind das grösste Areal der Uncharted-Geschichte © Screenshot / blog.de.playstation.com
Trotzdem variiert das kleine Uncharted die Geschwindigkeit teils besser als seine grossen Vorgänger. Durch die vielen Erkundungspassagen gewährt The Lost Legacy mehr Ruhepausen. Zudem spielt das Anschleichen an Asavs Häscher eine gewaltige Rolle. Ähnlich wie in Assassin's Creed suchen Chloe und Nadine im hohen Gras Schutz und greifen von dort aus unbemerkt an. Farbige Symbole zeigen den Alarmzustand der Widersacher. Einziges Problem: Die Heldinnen verfügen über keinerlei Hilfsmittel, um die Aufmerksamkeit der Computer-Gegner abzulenken. Dadurch fühlt sich das Anschleichen arg langsam und künstlich an. Viel zu oft müssen Sie sehr lange warten, ehe Sie zuschlagen können.
Der Anspruch der Rätsel hat spürbar angezogen © Screenshot / blog.de.playstation.com
Kommt es dann zur offenen Konfrontation, spielt sich Uncharted: The Lost Legacy wie der direkte Vorgänger. Sie kontrollieren ausschliesslich Chloe Frazer, während Sie Nadine Ross automatisch unterstützt. Es gibt keine Befehlsfunktionen. Stattdessen begeben sich die Heldinnen auf Tastendruck in Deckung, feuern darüber hinweg und werfen Granaten. Die Gefechte sind dank teils zerstörbarer Mauern und Objekte gewaltige Effektfeuerwerke und fordern – abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad – Einsteiger und Fortgeschrittene. Profis deaktivieren übrigens sämtliche Bildschirmeinblendungen und verzichten komplett auf Hilfefunktionen. Die Kämpfe sind jedoch weiterhin die einzige echte Schwäche des Spiels und wirken längst nicht so rund wie der Rest des Erlebnisses. Die Steuerung und das Deckungssystem sind nicht so direkt und gelungen wie in anderen Spielen aus der Verfolgerperspektive. Kleinere Kameraprobleme sorgen zudem immer wieder für Frust.
In der Spielwelt verstecken sich Schätze und feindliche Lager © Screenshot / blog.de.playstation.com

Fazit

Wenig überraschend bleibt Naughty Dog seiner Uncharted-Rezeptur treu und variiert lediglich die Zutaten ein wenig. Uncharted: The Lost Legacy präsentiert sich als toll inszeniertes Action-Adventure mit prachtvoll dargestellten Arealen und Schlachten. Speziell die Actionsequenzen gehören zum Schönsten, was die PlayStation 4 derzeit anbietet. Kleinere Schwächen wie die teils zu indirekte Shooter- und Deckungsmechanik sind daher locker zu verschmerzen. Uncharted: The Lost Legacy ist ein klarer Pflichttitel für PS4-Besitzer.
Strassenpreis: Fr. 49.90 

Testergebnis

Note
5
Spannende Geschichte; tolle Charaktere; starke Mischung aus Erkunden, Kletterpartien und Kampf
Kampfsystem lediglich auf gutem Niveau; Stealth-Mechanik zu oberflächlich




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