Hardware
22.05.2018, 10:30 Uhr
Test: Huawei MediaPad M5
Dieses Tablet schwimmt in gefährlichen Gewässern.
Mit einer Display-Diagonale von 8,4 Zoll und einem Gewicht von 310 Gramm ist das Huawei MediaPad M5 so angenehm leicht, dass es fast als E-Book-Reader durchgeht. Die Auflösung von 2560 × 1600 Pixeln bei 359 ppi ist hoch genug, um alles gestochen scharf abzubilden. Eher unpraktisch ist das Seitenverhältnis von 16:10, das sich zwar für Filme eignet – doch davon abgesehen fühlt sich ein 4:3-Display fast immer besser an.
Die maximale Helligkeit reicht aus, um das IPS-Display auch im hellen Sonnenlicht abzulesen; in der Praxis setzen jedoch die relativ starken Spiegelungen dem Lesekomfort Grenzen. Der Kontrast ist hoch, die Farben gefällig und satt, mit einer leichten Tendenz zu Blau. Das bleibt auch bei einem sehr schrägen Blickwinkel unverändert. Die Handhabung ist jedoch nicht über alle Zweifel erhaben, da ein Bedienelement oft ein zweites Mal angetippt werden muss, damit es seiner Aufgabe nachkommt.
Speicher und Leistung
Das MediaPad M5 verfügt über 32 GB Nutzspeicher – das reicht für den Medienkonsum nur, wenn man sich vornehmlich auf Streamingdienste wie Netflix oder Spotify stützt. Über den Slot für Micro-SD-Karten lässt sich der Speicher zwar erweitern, allerdings wird die Android-Funktion «Adoptable Storage» nicht unterstützt, sodass die Daten unverschlüsselt gespeichert und vom Anwender manuell verwaltet werden müssen. Immerhin wird der Speicher nicht mit sinnloser Bloatware verstopft. Einige wenige Apps von Huawei werden zwar als systemrelevant ausgewiesen und lassen sich nicht deinstallieren. Das andere Beigemüse kann jedoch restlos entfernt werden, darunter die Office-Suite von Microsoft.
Die Kirin-960-CPU mit 2,4 GHz bringt es bei der Messung mit Geekbench 4 auf etwa 1900 Punkte. Die Benutzeroberfläche bewegt sich meistens sehr flüssig, bei leistungshungrigen Spielen wird es aber eng. Es zeugt von einer gewissen Ironie, dass «Asphalt Nitro» zum Lieferumfang gehört: Das 3D-Rennspiel ruckelt so heftig, dass man am liebsten das virtuelle Fenster herunterkurbeln möchte, um sich das letzte Essen noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
Tonqualität
Die Quad-Lautsprecher von Harman/Kardon bieten hingegen einen sehr guten Klang, sodass die Kopfhörer in den eigenen vier Wänden meistens überflüssig sind. Und weil wir gleich beim Thema sind: Das MediaPad M5 kommt ohne Klinkenbuchse; stattdessen liegt dem Gerät ein Adapter für den USB-C-Anschluss bei.
Kurzum, das Huawei-Tablet bietet eine solide Leistung, allerdings zu einem nicht ganz unbescheidenen Preis. In diesen Gefilden jagt seit Neustem das iPad der sechsten Generation (Test) – und das ist in Bezug auf die Möglichkeiten, die Qualität der angepassten Apps und das Tempo (3500 Geekbench-Punkte) eine ganz andere Hausnummer. Wer also zum Huawei MediaPad M5 greift, sollte dies vor allem wegen seiner Affinität zu Android tun.
Fazit
Das solide Android-Tablet macht zwar vieles richtig – doch es leistet sich auch einige punktuelle Schwächen, die nicht zu dieser Preisklasse passen.
Huawei MediaPad M5
Positiv: Gewicht, Lautsprecher, Farbdarstellung
Negativ: Spiegelung, Seitenverhältnis, keine Unterstützung für «Adoptable Storage»
Details: 8,4-Zoll-Display mit 2560 × 1600 Pixeln bei 359 ppi, Achtkern-CPU Kirin 960, 4 GB RAM, 32 GB Speicher, microSD-Kartenslot, Fingerscanner, WLAN-AC, Android 8
Strassenpreis: Fr. 339.–
Info: huawei.ch
Negativ: Spiegelung, Seitenverhältnis, keine Unterstützung für «Adoptable Storage»
Details: 8,4-Zoll-Display mit 2560 × 1600 Pixeln bei 359 ppi, Achtkern-CPU Kirin 960, 4 GB RAM, 32 GB Speicher, microSD-Kartenslot, Fingerscanner, WLAN-AC, Android 8
Strassenpreis: Fr. 339.–
Info: huawei.ch