Kurztest 28.11.2023, 12:32 Uhr

Huawei Watch GT 4: Der Dauerläufer

Mit der Watch GT 4 zeigt Huawei, was aktuelle Smartwatches können – nur die Verbindung hakt manchmal.
Huawei Watch GT 4
(Quelle: Huawei)
Huawei hat viel Aufmerksamkeit bekommen für seine Watch Ultimate, die für rund 3.000 Euro echtes Gold bietet. Doch das Volumen im Markt für Smartwatches wird kaum durch solche Luxusmodelle erzielt, sondern eher mit der Mittelklasse wie der GT-Serie. Die kürzlich vorgestellte Watch GT 4 geht zu Preisen zwischen 240 und 400 Franken an den Start.

Viel Auswahl beim Design

Wir haben uns die grosse 46-mm-Variante mit dem Edelstahlgehäuse und -armband angesehen. Alternativ gibt es noch ein kleineres Modell mit 41-mm-Design und einem runderen sowie farblich feminineren Design. Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gehäuse und das Armband der Edelstahlversion, die 350 Franken kostet, massiv und schwer erscheinen. Diese Kombination bringt 130 Gramm auf die Waage, doch die anderen Armbänder sind deutlich leichter, da die eigentliche Uhr lediglich 50 Gramm wiegt. Mit der Zertifizierung gemäss IP68 ist die Smartwatch wasserdicht, aber nicht für grössere Tauchgänge geeignet.
Ein Highlight ist das Amoled-Display, das hell strahlt und selbst bei Sonnenlicht gut ablesbar ist. Es bietet auch eine automatische Helligkeitsanpassung und eine Always-on-Funktion, mit der allerdings die Akkulaufzeit deutlich reduziert wird. Dabei ist mit 524 mAh für eine Smartwatch ein recht üppig dimensionierter Kraftspender verbaut, und das zahlt sich aus. Im Idealfall verspricht Huawei bis zu 14 Tage Laufzeit. In der Praxis kamen wir mit der Nutzung einiger Analysefunktionen und der häufigeren Aktivierung des Displays immer noch auf rund eine Woche Laufzeit, was – gerade im Vergleich zur Apple Watch, aber auch zu Modellen mit Google Wear als Betriebssystem – sehr gut ist. Aufgeladen wird über ein mitgeliefertes QI-Ladepad in rund zwei Stunden.
Die Bedienung erfolgt über den Touchscreen, eine mit mehreren Funktionen belegbare Taste und eine Krone – die Lünette ist dagegen funktionslos. Die weitere Ausstattung ist etwas mager, so gibt es keine Mobilfunkfunktion, kein WLAN und auch kein NFC, mit dem sich die Smartwatch zum Zahlen per Google Pay nutzen liesse. Zum verwendeten Chipsatz und zum Speicher macht Huawei keine Angaben, die Bedienung erfolgt aber flüssig.
Auch wenn die Smartwatch das Huawei-eigene Betriebssystem HarmonyOS 4.0 verwendet, verbindet sie sich über die Huawei Health App auch mit Android-Smartphones und iPhones. Bei Letzteren gibt es allerdings Einschränkungen, so kann unter anderem keine Musik vom Smartphone auf die Uhr übertragen oder die App Gallery aufgerufen werden. Bei Google ist die Health App aktuell nicht im Play Store verfügbar. Zudem müssen Anwender angesichts des US-Embargos auf Apps wie WhatsApp oder Spotify verzichten, die von Huawei selbst angebotenen Apps können diese nicht ersetzen.
Punkten kann die Smartwatch aber wieder bei der Sensorik: Es gibt unter anderem Schlaf-Monitoring, Herzfrequenz- und Pulserkennung und die Messung der Hauttemperatur. Durch Dual-GPS ist die genaue Erfassung zurückgelegter Strecken beim Training möglich. Gegenüber der teureren Pro-Version entfällt lediglich das EKG.

Fazit

Beeindruckend an der Watch GT 4 ist vor allem die Ausdauer von einer Woche und mehr. Auch das Display und die hochwertige Verarbeitung können gefallen. Wer auf Google-Dienste und eine umfassende Anbindung an ein iPhone verzichten kann, bekommt hier eine starke Smartwatch zu einem guten Preis.



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