Testcenter
19.05.2022, 11:17 Uhr
Huawei Watch GT 3 Pro (43 mm) im Test
Huawei hat am Mittwoch in Mailand seine neue Smartwatch vorgestellt – die Watch GT 3 Pro. Online PC hat das Frauenmodell in weisser Keramik erhalten und bereits getestet.
Huawei hat am Mittwoch in Mailand seine neue Smartwatch vorgestellt – die Watch GT 3 Pro. Online PC hat das Frauenmodell in weisser Keramik erhalten und bereits getestet.
Lieferumfang
Die Smartwatch kommt in einer hübschen weissen Box, die nebst der Uhr eine Ladeschale, eine kurze Schnellstartanleitung, eine Garantiekarte sowie eine Setup-Karte mit QR-Code enthält. Selbst ein Minischraubenzieher ist im Lieferumfang. Das ist auch gut so, denn selbst der kleinste Schraubenzieher in meinem Haushalt wäre zu grob gewesen, um die zierlichen Schrauben zu drehen. Mit dem mitgelieferten Schraubenzieher konnte rasch ein Zwischenstück des Armbands entfernt werden und das Band passte anschliessen auch für mein schmales Handgelenk. Falls Sie kräftigere Arme haben: Es befanden sich ausserdem drei Ersatzstücke in der Packung.
Optik / Gehäuse / Display
Huawei hatte schon bei der Huawei Watch GT 3 die Optik eleganter werden lassen (hier gehts zu unserem Test). Beim Pro-Modell wird das weiterhin durchgezogen. Von der GT-3-Pro-Version gibt es je eine Männer- und eine Frauenversion. Beide gibt es entweder mit 43-Millimeter- oder 46-Millimeter-Gehäuse.
Zum Display: Die Auflösung des AMOLED-Farb-Touchdisplays entspricht der GT-3-Version: 466 × 466 Bildpunkte. Inhalte sind auf dem Farbdisplay angenehm zu lesen.
Auf der rechten Seite finden sich zwei Tasten: oben eine drehbare Krone und unten eine längliche Taste. Auch Lautsprecher und Mikrofon sind hier zu finden. Unter der Haube läuft das Huawei-Betriebssystem HarmonyOS.
PCtipp konnte die Frauenversion testen – und zwar die Edelvariante mit weisser Keramik für Fr. 599.–. Sie wirkt klassisch-elegant, aber ohne Bling-Bling, was gefällt. Die goldenen Ornamente am Displayrand und rund um die Krone sind dezent, wirken allerdings ein klein wenig billig. Gehäuse und Armband fühlen sich jedoch hochwertig verarbeitet an.
Statt des Keramikarmbands gibt es auch ein Lederarmband, mit dem man 100 Franken günstiger kommt. Die Gehäusedicke des Testgeräts beträgt wieder rund 1,1 Zentimeter, die GT-3-Pro-Version ist aber mit 54 Gramm (ohne Armband) etwas schwerer (Watch GT 3: 42,6 g). Verbunden wird die Uhr ebenfalls via Bluetooth.
Neu ist der Verschluss. Trägt man die Uhr, drückt man an der Handgelenkunterseite beidseitig entlang des Armbands, um den Verschluss zu öffnen. Um ihn wieder zu verschliessen, wird jede Seite separat eingeklickt. Nachdem ich das Armband gekürzt hatte, sass es satt und dennoch bequem.
Inbetriebnahme / Uhr-Betriebssystem
Inbetriebnahme
Via Play Store oder Apple Store lädt man wie gewohnt die App Huawei Health (Android, iOS ) herunter und meldet sich dort mit der Huawei ID an. Mit einem Android-11-Gerät klappte das via Bluetooth recht zackig.
Beim Redaktions-iPhone (iOS 15.4) gestaltete sich die Kopplung schwieriger. Die GT 3 Pro war einfach nicht auffindbar. Zum Glück kann man einen QR-Code scannen, den man sich auf der Uhr anzeigen lassen kann, was nach drei Versuchen schliesslich klappte.
HarmonyOS
Dass das chinesische Unternehmen Huawei seit Jahren mit dem US-Embargo zu kämpfen hat, ist nicht neu. Da dies Google-Dienste betrifft, setzt Huawei seit der Watch 3 (Pro) von 2021 auf das hauseigene Betriebssystem HarmonyOS (Test Huawei Watch 3 Pro).
Von HarmonyOS merkt man glücklicherweise nicht so viel. Wer zuvor schon einmal eine Smartwatch von Huawei verwendet hat, wird damit gut klarkommen. PCtipp verwendete die HarmonyOS-Version 2.1.0.316.
Bluetooth-Anrufe, smarte Benachrichtigungen und Musiksteuerung
Bluetooth-Anrufe und smarte Benachrichtigungen
Wenn Smartphone und Uhr via Bluetooth gekoppelt sind, können Sie Anrufe über die Uhr entgegennehmen oder abweisen. Dank Lautsprecher und Mikrofon, die bei der GT 3 Pro verbaut sind, können Sie direkt via Uhr telefonieren. Die Lautstärke wird via Krone eingestellt. Das Handy befand sich in einem anderen Raum; im Test war die Verständlichkeit dennoch einwandfrei. Selbst als ich den Arm weiter weg hielt oder bewegte bzw. den Arm baumeln liess und in der Wohnung herumlief, wurde die Telefonverbindung vom anderen Sprachteilnehmer als «sehr gut» attestiert.
Wie von Huawei-Smartwatches gewohnt, können Sie sich nach Wunsch ausserdem über eingehende Nachrichten, E-Mails, Kalenderereignisse oder Social-Media-Aktivitäten informieren lassen.
Musiksteuerung
Übrigens kann via Uhr auch Musik auf dem Handy gesteuert werden. Alternativ ist es, wie bei der GT 3 auch, möglich, Musik lokal zu speichern. Wie das (beides) geht, ist in diesem Tipp anhand des Modells Watch GT 3 erläutert.
Fitness-Modi und GPS
Wie bei der Watch GT 3 gibt es eine Fülle an Trainingsmodi, bei der GT 3 waren es über 100 Trainingsmodi. Rasch via (untere) Taste gestartet, finden Sie beispielsweise Laufen (Indoor und Outdoor), Gehen (Indoor und Outdoor), Velofahren (auch beides), Schwimmen, (beides), Tauchgang, Driving Range, Seilspringen, Wandern, Trail-Lauf, Skifahren, Snowboarden, Langlaufen, Rudergerät und Freies Training. Weitere Trainings können hinzugefügt werden (z.B. HIIT, Pilates, Boxen oder Karate; selbst Bogenschiessen ist dabei).
Des Weiteren können Sie sich Laufkurse und Trainingspläne anzeigen lassen. In der App sehen Sie wie gewohnt oben Anzahl Schritte etc. im oberen Bereich, darunter Trainingsdaten.
Integriertes GPS
Auch die Pro-Version besitzt das integrierte GPS-Modul und unterstützt so die Satellitensysteme Galileo, Beidou, GPS, GLONASS und QZSS. Die GPS-Ortung ist noch immer nicht die Schnellste, funktioniert aber zuverlässig.
Neu kann man zu seinen bereits aufgezeichneten Trainingsdaten (in der App) eine dynamische Verfolgung starten. Die Musik dazu fand ich zwar etwas übertrieben, es ist aber trotzdem unterhaltsam und interessant, da Details wie Anzahl Schritte pro Minute oder die Herzfrequenz angezeigt werden. Das gab es allerdings auch schon bei der Watch GT 3.
Auch Mondphasen sowie Infos zu Sonnenauf- und -untergangszeiten sind übrigens auf der Uhr verfügbar.
Gesundheitsfunktionen
Wie bei der GT 3 können Sie mit dem Pro-Modell Gesundheitsdaten wie den Herzschlag, Puls, Schlaf, SpO2 (Blutsauerstoffgehalt), Ihren Stresslevel und die Körpertemperatur messen. Bei der Schlaferkennung war ich bei der GT 3 nicht zufrieden. Hier hat Huawei nachgebessert und war teilweise erstaunlich präzise, was Einschlafzeitpunkt, Schlafdauer oder -qualität angeht.
Zykluskalender
Interessant könnte der Zykluskalender sein. Wer dies in einer App gespeichert haben möchte, hat hier diverse Möglichkeiten: Nebst Beginn und Ende kann man Details angeben zu: Krämpfe (Intensität), sexuelle Aktivität, Stimmung sowie körperliche Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schmerzen im Bauchbereich etc.). Auch fruchtbare Tage werden angezeigt und man kann seine Flüssigkeitszufuhr erfassen.
Akkulaufzeit, Preis und Verfügbarkeit sowie Fazit
Akkulaufzeit
PCtipp hat das 43-Millimeter-Modell getestet, also das kleinere Modell für schmale Handgelenke. Traditionell hat dies eine geringere Akkulaufzeit als die grössere Uhr. Bei Huawei ist es meist eine Woche beim kleineren Modell, bei der grossen Uhr hält der Akku i.d.R. 14 Tage durch. Letzteres kann ich nicht beurteilen, doch bei der «kleinen» machte der Akku erst nach 8,5 Tagen schlapp und musste auf die Ladeschale. Dies bei konstanter Bluetooth-Verbindung und smarten Benachrichtigungen.
Preise und Verfügbarkeit
Die Huawei Watch GT 3 Pro ist in der Schweiz ab 18. Mai in der Grösse 46 mm ab 369 Franken (Fluoroelastomer und Leder, UVP) bzw. 499 Franken (Titanium, UVP) erhältlich.
In der Grösse 43 mm ist die Smartwatch ab Juni ab 499 Franken (Leder, UVP) bzw. 599 Franken (Ceramic, UVP) erhältlich.
Fazit
Huawei hat es geschafft, ihre sportliche Uhr auch optisch für Frauen interessant zu machen. Auch das kleinere Modell bietet die vielen Trainingsmodi, wie bei Huawei üblich, das integrierte GPS, smarte Benachrichtigungen, Bluetooth-Anrufe, Schlafanalyse und Temperaturmessung.
Das Uhrenbetriebssystem HarmonyOS hat sich nicht negativ bemerkbar gemacht, die Uhr war sowohl mit einem Android-Gerät als auch einem iPhone koppelbar.
Mich persönlich reut die geringere Akkulaufzeit ein klein wenig, doch gut eine Woche ist dennoch ordentlich. Dafür passt die Uhr für schmale Handgelenke und die Touchbedienung ist auch auf dem kleineren Farbdisplay sehr angenehm. Der Preis ist eher hoch für eine Huawei-Smartwach, was aber an der Keramikverarbeitung bzw. am Keramikarmband liegt. Mit Lederarmband kommt man gleich 100 Franken günstiger. Dennoch bekommt man für die rund 600 Franken (UVP) bei der Huawei Watch GT 3 Pro ordentlich viel für sein Geld.
Testergebnis
Touchdisplay plus 2 Tasten, rund 100 Trainigsmodi, integriertes GPS, diverse Gesundheitsfunktionen Zykluskalender, schicke Frauenversion
Preis etwas hoch
Details: Frauen-Edelversion mit weisser Keramik, 43 mm, Display: 36,32 mm (1,43 Zoll), AMOLED-Farbdisplay, Auflösung: 466 x 466 Bildpunkte, Akkulaufzeit 14 Tage, Bluetooth 5.2 (Support BLE/BR/EDR), unterstützt GPS, kompatibel: Android 6.0+/iOS 9.0+, smarte Benachrichtigungen und Bluetooth-Anrufe, Aktivität/Gesundheit: Gehen, Laufen, Schwimmen etc samt Apoetauchen und Golf, Schlafüberwachung, Stresstest, Herzfrequenzmessung, Sensoren: Beschleunigung, Gyroskop, Geo-Magnetometer, Optische Herzfrequenz, Barometer, Körpertemperatur, Gewicht: 54 Gramm, IP68/5 ATM, HarmonyOS-Version 2.1.0.316
Preis: Fr. 599.- (UVP, Stand: 18.5.22)
Infos: