Foto-Power mit Leica
16.03.2017, 09:15 Uhr
Huaweis Smartphone-Flaggschiff P10 im Test
Mit dem P10 präsentiert Huawei sein neues Smartphone-Flaggschiff. Unser Test zeigt, wie sich das Gerät im Vergleich zum erfolgreichen Vorgängermodell weiterentwickelt hat.
Ankommen auch in der Smartphone-Oberklasse – dieses Ziel hatte sich Huawei im vergangenen Jahr mit seinem Flaggschiff P9 gesetzt, das dafür mit spannenden Features wie einer zusammen mit Leica entwickelten Doppelkamera ausgestattet wurde. Auf diesen Erfolg soll nun der Nachfolger P10, der auf dem MWC in zwei Versionen präsentiert wurde, aufbauen. Wir haben die Basisvariante unter die Lupe genommen, ausserdem kommt etwas später noch das P10 Plus mit einem grösseren 5,5-Zoll-Display und mehr Speicher.
Beim Design hat Huawei wenig verändert, am auffälligsten sind die stärker abgerundeten Ecken und der Wechsel des Fingerabdruck-Sensors von der Rückseite auf eine neue Position in der Menütaste unter dem Display. Ob das ein Fortschritt ist, scheint fraglich, aber zumindest spricht der Sensor extrem schnell an und erlaubt auch über Wischgesten oder unterschiedliche Druckdauer einige Navigationsfunktionen.
Das Gehäuse aus einem Aluminiumblock ist mit knapp sieben Millimetern sehr schlank, und es stört auch kein Kamerabuckel. Insgesamt wirkt das P10 noch hochwertiger als der Vorgänger und ist bis in die kleinsten Details erstklassig verarbeitet. Schade nur, dass es nicht gemäss einer IP-Norm vor Wasser und Staub geschützt ist wie die meisten Konkurrenten in dieser Preisklasse.
Am Konzept der Doppelkamera hat Huawei weiter gefeilt: Hatten beim Vorgänger beide Linsen noch je 12 Megapixel Auflösung, so erreicht die monochrome Linse im P10 jetzt 20 Megapixel. Deren Fotos werden dann um die Farbinformationen einer zusätzlichen 12-Megapixel-Kamera angereichert, so dass ein optimiertes Bild entsteht. Auch ein Bokeh-Effekt mit scharfen und unscharfen Bereichen im Bild ist so möglich. Allerdings ist die Blendenöffnung mit f/2.2 etwas kleiner als bei Konkurrenten wie dem Galaxy S7, so dass bei schwachem Licht die Bildqualität deutlich abnimmt.
Wenn genug Licht da ist, sehen die Fotos dagegen sehr gut aus und haben viel Tiefenschärfe. Auch ist die Kamera im Schnellstartmodus praktisch sofort schussbereit, was auch spontane Bilder gelingen lässt. Wie beim P9 gibt es viele manuelle Einstellungen für die Kamera. Über die App können zudem die beiden Linsen einzeln angesteuert werden, etwa für Schwarz-Weiss-Aufnahmen.