Smartphone Review
14.08.2016, 18:18 Uhr

Das Blackberry DTEK50 im Alltagstest

Das DTEK50 von BlackBerry ist ein gutes Smartphone, das ein höheres Sicherheitsniveau garantiert als die Konkurrenz. Allerdings schmälern einige Fehler im Detail das positive Bild etwas.
Wer eine Schachtel öffnet, auf der Blackberry steht, hat eine gewisse Erwartungshaltung, wie das Smartphone, das sich darin verbirgt, aussehen soll. Dazu gehört vor allem eine vollwertige physische Tastatur. Doch packt man das neue DTEK50 aus, hält man erst einmal ein ganz normales Touchscreen-Smartphone in der Hand. Denn der kanadische Hersteller verfolgt eine neue Strategie und kauft die Hardware bei den günstigeren Modellen ein und modifiziert diese dann. Das DTEK50 ist also eigentlich ein Alcatel Idol 4 des chinesischen Herstellers TCL – also eine bewährte technische Basis. Das erlaubt es Blackberry einen Preis von 300 Franken zu setzen, weit unter den 729 Euro des Eigengewächses Priv.
An der Optik hat Blackberry einige Veränderungen vorgenommen, die den eigenen Charakter betonen sollen. So musste die Glasrückseite des Alcatel einer gummierten Oberfläche weichen, auf der das Blackberry-Logo prangt. Damit liegt das Gerät zumindest sicher in der Hand und auch die Verarbeitung ist gut.
Als Prozessor kommt ein Snapdragon 617 mit acht Kernen zum Einsatz, der von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Allerdings wird der Prozessor unter Belastung zu warm: Nach 15 Minuten Dauerbetrieb lag die Temperatur auf der Rückseite bei knapp 40 Grad. Das Arbeiten ist nicht immer ganz verzögerungsfrei, so gibt es gelegentlich kleine Hänger beim Aufrufen von Bildern der Kamera oder bei manchen Apps. Im Antutu-Benchmark erreicht es etwa 44.000, was auch für die Smartphone-Mittelklasse durchschnittlich ist – aktuelle Flaggschiffe wie das Galaxy S7 sind mehr als dreimal so schnell. 

Blackberry DTEK50: Gute Lautsprecher und zusätzliche Tasten

Die weitere Hardware umfasst wie im Alcatel die sehr lauten und klangvollen Stereo-Lautsprecher und eine gute 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Dank einer recht grossen Blende von f/2.0 kommt genug Licht auch bei schlechten Verhältnissen durch.  Das 5,2-Zoll-Display ist schön scharf und hell. Leider ist auch ein – fest eingebauter – eher durchschnittlicher Akku dabei. Er reicht für einen Tag, doch gerade für den anspruchsvollen Business-User hätte es gerne auch etwas mehr sein dürfen.
Bei der Bedienung hat das Smartphone auf der rechten Seite eine „Komfortaste“ die dem „Boom Key“ von Alcatel entspricht und mit verschiedenen Aktionen vom Anwender belegt werden kann – allerdings nicht aus dem Standby-Modus heraus, was ärgerlich ist. Die Haupttaste für das Einschalten und Beenden des Ruhemodus liegt links oben an der Seite, das erfordert etwas Gewöhnung.
Blackberry verspricht, dass das DTEK50 nicht weniger als das sicherste Android-Smartphone überhaupt sein soll. Dafür wurde das Betriebssystem um eigene Apps ergänzt. Dazu gehört vor allem die Anwendung DTEK, die ständig das System auf verdächtige Prozesse und Zugriffe von anderen Apps hin überwacht. Ausserdem gelobt Blackberry Updates von Android sofort bei Verfügbarkeit durch Google aufzuspielen – ein Feature, das manche Konkurrenten leider stark vernachlässigen.



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