United Navigation 27.04.2016, 09:48 Uhr

Das WLAN-Navi Becker Active 5sl im Test

Mit dem Becker Active 5sl bringt United Navigation sein erstes echtes Internet-Navi auf den Markt. Wir haben getestet, wie es sich im Alltagsbetrieb schlägt.
Besser spät als nie möchte man sagen, wenn man sich das neue Becker Active 5sl ansieht. TomTom und Garmin hatten bereits vor Jahren etliche ihrer Geräte mit Internet-Zugang ausgestattet – sei es mit integrierter SIM oder via Smartphone-Verbindung. Und nun bringt endlich auch United Navigation Navigationssysteme mit Online-Diensten auf den Markt. Wir haben uns das Active 5sl angesehen und überprüft, wie gut die Live-Dienste funktionieren.
Doch zunächst zu den nüchternen Fakten: Das Gehäuse aus schwarzem Kunststoff ist gut verarbeitet, durch die verbauten Magnete schnappt es wunderbar leicht in die mitgelieferte Aktivhalterung ein. Die Saugnapfhalterung erwies sich auch bei Anbringung an einer leicht gekrümmten Stelle der Windschutzscheibe als stabil, und blieb selbst bei Fahrten über Kopfsteinpflaster haften. Das 5-Zoll-Touch-Display (800 x 400 Pixel) ist aus Echtglas gefertigt und kapazitiv. Die Bedienung geht dadurch so leicht von der Hand wie beim Smartphone oder Tablet, lediglich die Reaktionsgeschwindigkeit ist etwas geringer, was aber in der Praxis kaum stört. Es empfiehlt sich dennoch, im Menü den Punkt „Animationen“ zu deaktivieren. Ansonsten finden sich auch Becker-Neulinge schnell im User Interface zurecht, auch dank des physischen Zurück-Buttons.
Auf der Rückseite befinden sich die Magnete für die Aktivhalterung
Vor der ersten Inbetriebnahme aktivieren wir zunächst die lebenslangen Karten-Updates über das entsprechende Programm am PC. Die Aktualisierung der 46 Länder Europas auf das neueste Material erfolgt dann via WLAN – äusserst praktisch, so muss man künftig nicht jedes Mal den PC einschalten und während des Downloads eingeschaltet lassen. Beim Betrieb im Auto greift das Active 5sl auf die Internetverbindung des Smartphones zu, dieses muss hierzu natürlich in den Tethering-Modus geschaltet werden, was je nach Modell den Akku sehr schnell leert.

Simple Routeneingabe, schöne Kartendarstellung

Das Gehäuse ist tadellos verarbeitet
Die Routeneingabe ist narrensicher, für die Berechnung nimmt sich das Navi etwas Zeit. Die Routenübersicht hat uns nicht so gut gefallen, im Gegensatz zur ansonsten sehr guten Kartendarstellung (auch in 3D mit Geländeprofil) wirkt sie altbacken, zudem dauert die Berechnung alternativer Routen (insgesamt vier können angezeigt werden) recht lang. Auch die Anzeige der Verkehrsstörungen auf der Strecke vermissten wir. Erst wenn man auf „Routenführung starten“ klickt, werden einem die kommenden Staus angezeigt, das dafür aber sehr gut und übersichtlich, auf Wunsch auch mit zusätzlichen Infos über die Verzögerung.
Leider werden auch so eher unwichtige Infos wie „Notrufsäulen ausgefallen“ als eigene Punkte angezeigt, die man dann erst wegklicken muss. Gut gelöst ist die Stauumfahrung, hier kann man einstellen, ab wie vielen Minuten Zeitersparnis man auf die bessere Strecke gelotst werden will. Die Verkehrsinfos erwiesen sich als deutlich besser als TMC, auch die Geschwindigkeit, mit der neue Meldungen auf dem Navi angezeigt wurden, war gut. TMC ist übrigens auch an Bord, das Kabel ist ins Ladekabel integriert.
Die Routenführung selbst ist wie auch bei den Vorgängermodellen gut, das Rerouting könnte zwar etwas schneller sein, dafür überzeugen die Darstellung des Geländeprofils und der exzellente Fahrspurassistent restlos. Ebenfalls sehr praktisch: die integrierten Zusatzinfos (auch mit Bildern) zu Sehenswürdigkeiten, die von den bekannten Marco Polo Reiseführern übernommen wurden. Mangels Bluetooth kann man aber die dort gezeigten Telefonnummern nicht direkt über das Navi anrufen, bei einem Preis von 229 Franken hätten wir dieses Feature doch erwartet.
Insgesamt hat uns das Becker Active 5sl aber gut gefallen, und man fragt sich zurecht, weshalb der Hersteller United Navigation so lange mit seinem ersten echten Internet-Navigator gewartet hat. Gespannt sein darf man indes auf die für dieses Jahr angekündigten Geräte mit Android als Betriebssystem.



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