Test: Nikon Z6

Ausstattung

Die grösste Ladung an Kontroversen gibt es bei der Ausstattung der Z6. Das beginnt gleich mit dem Streitthema XQD. Die von Nikon entwickelten Speicherkarten bieten zwar durchaus Vorteile gegenüber SD/microSD, sind dafür aber komplett inkompatibel mit sämtlichem Zubehör und anderen Geräten. Zudem kosten die Karten ein gutes Stück mehr als vergleichbare SD-Alternativen. Ein XQD-Adapter ist beigelegt, allerdings nur mit einem USB-A-Anschluss, was für Besitzer eines neueren Laptops eine weitere Adapterkette bedeutet. Zudem besteht natürlich der Nachteil, dass die XQD-Karten ausschliesslich für Nikon-Kameras verwendet werden können, während alle anderen Hersteller ihre Speicherkarten frei hin und herwechseln können. Die Z6 verfügt zudem nur über einen Kartenslot, was für einige Nutzer ein Problem sein kann.
Mehr Kompatibilität gibt es bei den Batterien. Die Nikon Z6 verwendet das Batteriemodell EN-EL15b, eine Weiterentwicklung der EN-EL15 respektive der EN-EL15a, die in aktuellen DSLR-Modellen verwendet werden. Beide älteren Batterien funktionieren mit der Z6, bieten aber eine schlechtere Akkulaufzeit und können nicht per USB aufgeladen werden. Das ist vor allem daher relevant, weil die Akkulaufzeit der Z6 nicht gerade Rekorde bricht. Nach rund 310 Fotos ist Schluss, sofern man nicht gezielt Batterie spart und beispielsweise das Display ausschaltet. Ein Reserve-Akku ist empfehlenswert.
Das Display der Z6 lässt sich in verschiedene horizontale Winkel neigen, aber nicht drehen oder vertikal kippen
Quelle: Nikon
Das Display auszuschalten, wäre dann auch etwas schade. Die praktische Touch-Funktion ginge so komplett verloren, genauso wie die Möglichkeit, das Display in der horizontale nach oben oder unten zu kippen. Drehen oder im Hochformat kippen lässt sich das Display leider nicht. Das wäre hilfreich, wenn man im Hochformat versucht, schwierige Winkel in Fokus zu bringen.
Apropos Fokus: Der Autofokus der Nikon Z6 ist gut, aber nicht führend. In Sachen Tempo hinkt Nikon hier noch leicht hinter Sony oder Canon her. Allerdingt beklagen wir uns hier auf hohem Niveau: Auf keinen Fall ist die Z6 langsam, nur halt leicht langsamer als die Konkurrenz. Erweiterte Funktionen wie Gesichtserkennung oder Tracking funktionieren bestens und ausserhalb schwieriges Lichtsituationen fokussiert die Z6 bestens.
Wo Nikon der Konkurrenz Beine macht, ist beim Tempo. Zwar gibt es auch hier keinen 30-FPS-Wahnsinn, das wäre aber bei einem solchen Sensor auch schwierig. Allerdings schafft die Z6 doch 12 FPS bei voller Auflösung und 12 Bit RAW.
Zum Schluss liefert die Z6 alle Anschlüsse, die man von einer Kamera dieser Kategorie braucht: HDMI für externe Videoaufnahmen, USB zum Aufladen und Übertragen von Daten, Audio in und out für Kopfhörer und Mikrofon und natürlich einen Anschluss für den Fernauslöser von Nikon.



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