Workstation
13.11.2018, 08:55 Uhr
Test: Eizo EV2785 Workstation High-End Home Pro Audio
Lassen Sie sich vom komplizierten Namen nicht abschrecken. Dahinter stecken viel Power und ein Schweizer Konzept.
Das Konzept des All-in-One-PCs ist faszinierend. Ein ganzer PC, verbaut im Monitor. Kaum Kabel, einfach zu transportieren. In der 80er-Jahren war die Bauform normal, aber erst mit der Erfindung des Flachbildschirms, wurde das Konzept wirklich spannend. Doch bei aller Eleganz und kabelfreien Konstruktion haben All-in-One-PCs einen markanten Nachteil: Sie sind unflexibel. Viele Bauteile, wenn nicht sogar alle sind nicht selbst austauschbar. Hardware-Defekte sind somit oftmals unnötig kostspielig. Und ja, ein iMac wiegt weniger als 6 kg, mit sich im Büro rumschleppen will das aber trotzdem niemand.
Die neue Eizo Workstation setzt genau auf diese Flexibilität. Das von Eizo Schweiz erarbeitete All-in-One-Konzept opfert ein Stück Design und gewinnt stattdessen mehr Freiheiten und bessere Wartungsbedingungen, alles clever genug verpackt, damit man im Alltag kaum etwas davon bemerkt.
Das System
Eizo ist bekanntlich ein Monitorhersteller. Eigene PCs bauen die Japaner keine. Entsprechend handelt es sich bei der EV2785 Workstation um eine Zusammenarbeit mit einem PC-Bauer, spezifisch: Intel. Eizo liefert den Monitor, Intel einen Mini-PC, Rapoo eine Tastatur und Maus-Kombo und in der Pro-Audio-Variante gibt es Lautsprecher von Audio-Engine dazu. Eizo verbaut den Mini-PC mit einer abnehmbaren Halterung am Displayständer und fertig ist das modulare All-in-One.
Optisch sieht das von hinten natürlich nicht ganz so elegant aus wie ein iMac, von vorne sieht man davon aber praktisch nichts. Das Videokabel zwischen Mini-PC und Monitor ist gerade lang genug, damit man den Monitor noch drehen und kippen kann. Mehr Kabel gibt es dann erst bei den Lautsprechern, sofern man das Pro-Audio-Bundle verwendet. Die Audioengine-Lautsprecher benötigen ein zusätzliches Stromkabel und ein Verbindungskabel zwischen den zwei Lautsprechern. Alternativ können Sie natürlich auch ihre eigenen Bluetooth-Lautsprecher verwenden. Für Anspruchslose verfügt der Monitor auch über eingebaute Lautsprecher, die aber nicht allzu grandios klingen.
Der grosse Vorteil gegenüber regulären All-in-One-Geräten ist aber die Flexibilität. Das in mehreren Bereichen. Die Eizo-Workstation ist modular aufgebaut und kann somit in verschiedenen Kombinationen verwendet werden. Wollen Sie beispielsweise den Arbeitsplatz wechseln, klinken Sie einfach den Mini-PC aus und tragen alle Ihre Daten zum nächsten Arbeitsplatz und stecken das NUC dort am Monitor ein.
Geht ein Bauteil kaputt, kann es deutlich einfacher ausgewechselt werden als bei den meisten All-in-Ones mit Unibody-Designs. Einfach das NUC öffnen und auswechseln. Und geht der Monitor mal hops, brauchen Sie nicht gleich einen neuen PC, sondern nur einen neuen Monitor. Ohne Spezialisten, der das ganze System auseinanderbaut. So ein System ist vor allem für grössere Unternehmen oder Schulen unglaublich nützlich.
Der Monitor
Die Basis der EV2785 Workstation haben Sie als Monitor-Fachperson bestimmt schon erraten: Es ist der Eizo EV2785. (hier gehts zu unserem Test). Der exzellente Monitor von Eizo hat sich seine Maximalwertung im PCtipp-Test bereits im Frühling 2018 redlich verdient. Die Bildqualität überzeugt bei 4K-Auflösung mit 99% sRGB-Abdeckung. Dazu eine breite Auswahl an Anschlüssen, alle wichtigen Ergonomie-Features, sowie ein auffallend schönes Design in weiss oder schwarz.
Abzüge gibt es höchstens für die Touch-Tasten zur Bedienung des On-Screen-Displays und die stellenweise etwas mittelmässige Helligkeitshomogenität. Insgesamt ist der EV2785 so ziemlich alles, was man von einem modernen Office-Monitor erwarten kann. Ein guter Start für die Workstation.