Test: Canon EOS M50
Bildqualität
In der Canon EOS M50 ist der gleiche 24-Mpx-Sensor verbaut wie in den meisten anderen APS-C-Kameras von Canon. Das kann man bei einer Kamera in dieser Preisklasse und Grösse nur als positiv vermerken. Nicht erstaunlich also, dass der Sensor beste Arbeit liefert. Am meisten fällt das bei schwachem Licht auf. Fotos bis 6400 ISO sind absolut in Ordnung. Ab ISO 12'800 wird es langsam etwas grenzwertig, aber noch immer brauchbar. ISO 25'600 ist nicht mehr wirklich gut aber für ein Erinnerungsfoto noch ausreichend. Für eine Kamera in dieser Preisklasse sind das durchaus starke Werte.
Nicht ganz kompensieren kann der starke Sensor das mässige Objektiv-Lineup von Canon. Ja, Canon ist normalerweise für seine breite Auswahl an ausgezeichneten Objektiven bekannt. Das gilt jedoch nur für die regulären EF und EF-S-Objektive, wie man sie an den Spiegelreflex-Kameras verwendet. Die EF-M-Serie für spiegellose Systemkameras ist deutlich schwächer aufgegleist. Besonders für höhere Ansprüche fehlt es klar an qualitativ hochwertigen Objektiven, die ohne Adapter verwendet werden können.
Wir haben die M50 mit zwei Objektiven getestet: Das 15 – 45 mm ƒ/3.5 – 6.3 und das 22 mm ƒ/2. Ersteres ist das Standard-Kit-Objektiv der EF-M-Serie, Letzteres ist eine relativ schnelle Festbrennweite im Pancake-Format.
Das Kit-Objektiv liefert die übliche Kit-Qualität: nichts Besonders. Enttäuschend ist vor allem die maximale Blendenöffnung von ƒ/6.3 bei hoher Brennweite. Das sieht man sonst vor allem bei billigen Tele-Objektiven. Das Objektiv selbst ist qualitativ wenig wertig. Das merkt man bereits an der Verarbeitung. Bei der Bildqualität merkt man schnell die Verzerrungen an den Bildrändern, welche für günstige Objektive typisch sind. Chromatische Aberrationen kommen ebenfalls öfters vor.
Das Pancake-Objektiv ist schon deutlich besser. 22 mm ist eine ausgezeichnete Brennweite für Strassen- und Reisefotografie und mit einer maximalen Blendenöffnung von ƒ/2 hält es abends doch deutlich besser mit. Verglichen mit anderen günstigen Festbrennweiten, zum Beispiel von Fujifilm oder von Canon im DSLR-Bereich, hinkt es aber doch hinterher. Grund für die schwächere Leistung ist natürlich das kompaktere Format des Objektivs. Diese bringt bei der M50 jedoch weniger als beispielsweise bei einer M100, da die Kamera an sich nicht so kompakt ist.