Viel findet man in der Verpackung des AiMesh-AX6100-Systems nicht: Neben den beiden vergleichsweise kleinen Routern erhält man mit dem System zwei Stromkabel und die entsprechende Einstiegsdokumentation. Die Ausstattung der Router fällt dabei sofort auf, denn neben dem Designkontrast zwischen harten, futuristischen Kanten und dem eleganten, durch einen goldenen Rahmen unterbrochenen Schwarz befinden sich auf jedem Gerät fünf Gigabit-LAN-Anschlüsse, ein komplettes Set an LED-Statusleuchten für verschiedene WLAN-Bänder sowie zwei USB-Ports. Hier haben wir es also nicht mit einem einfachen Erweiterungs-Set zu tun: Beide Geräte können genauso gut einzeln als Hauptrouter fungieren.

Die zwei internen und vier externen Sendeantennen sollen auf dem hochmodernen AX-System im 5-GHz-Band für Verbindungen zwischen den Mesh-Geräten von fast 5 Gigabit sorgen, damit immer genügend Bandbreite für die Signalverstärkung vorhanden ist. Daneben bieten die Router, die für sich die Modellbezeichnung AX92U tragen, die üblichen bekannten Maximalgeschwindigkeiten von 400 Mbit/s für das 2,4-GHz-Netz sowie 867 Mbit/s beim 5-GHz-Pendant – vom letzteren Band sind sogar zwei Varianten vorhanden.

Die Installationsanleitung erklärt, wie man eines der Geräte als alleinstehenden Router einrichten oder beide AX92U-Router im AiMesh-System betreiben kann. In letzterem Fall arbeitet eines der Geräte immer noch als Router mit Anschluss ans Internetmodem, das andere wird zur Signalerweiterung als «Node» verwendet. Die Einrichtung eines einzelnen Geräts als Router ist denkbar einfach: ans Modem anschliessen, über einen Browser auf die allgemeine Installations-URL zugreifen und dort einige wenige Schritte vollziehen. Diese sind zwar etwas komplizierter, als man es von Einsteigergeräten kennt, dennoch sollte man mit ein wenig Know-how innert weniger Minuten durch sein. Fast ebenso schnell eingerichtet sind mehrere Geräte als System.

Wenn das Netzwerk dann erst mal läuft, gibt es kein Halten mehr. Die Administrationsoberfläche im Browser ist zwar etwas unübersichtlich und kompliziert, lässt einen aber eine Vielzahl interessanter Features verwenden. So können die eingebaute Firewall und der Angriffsschutz bis ins Detail konfiguriert werden, über den USB-2.0- oder USB-3.0-Anschluss sowie mithilfe der Asus-DDNS-Funktion lassen sich externe Speichergeräte blitzschnell als Cloud-Speicher einrichten und wer gern unterwegs ein weitverbreitetes WLAN-Netz sein Eigen nennen möchte, darf sogar sein 3G/4G-Modem oder Smartphone via USB als Modem anschliessen.

Für Gamer hält die Software verschiedene Signalverstärkungsfunktionen bereit. Wir testeten die Verbindungsgeschwindigkeit in der Mesh-Konfiguration zwischen zwei modernen Endgeräten, während diese jeweils ungefähr zwei Meter vom Gerät entfernt standen. Zwischen Router und Node lag eine Distanz von ungefähr sieben Metern, unterbrochen durch zwei reguläre Innenwände. Das Resultat lässt sich sehen: Eine Datei von 2 Gigabyte Grösse wurde in etwas mehr als 23 Sekunden übertragen. Damit kamen wir mit knapp 750 Mbit/s dank des Mesh-Systems der theoretischen Übertragungsgeschwindigkeit eindrücklich nahe, und das trotz der Distanz.

Viel Negatives gibt es über das AX6100-System von Asus nicht zu sagen. Die Benutzeroberfläche könnte etwas übersichtlicher sein, statt auf ein futuristisches HUD-Design (Head on Display) zu setzen. Und die Aussenantennen lassen sich etwas zu einfach umklappen. Fortgeschrittene erhalten allerdings ein Netzwerksystem, das zu diesem Preis seinesgleichen sucht.