Die In-Ear-Kopfhörer JBL Reflect Aero wurden entwickelt, um die Hörerin oder den Hörer im Fitnessstudio, beim Outdoorsport oder auch einfach bei einem Spaziergang zu motivieren. Die Bluetooth-Kopfhörer kommen mit True Adaptive Noise Cancelling (ANC), um störende Hintergrundgeräusche abzublocken. Wer in der Stadt nicht vom Tram oder Bus überfahren werden möchte, bekommt dank der Smart-Ambient-Technologie die Umgebung trotzdem immer mit.

JBL vermarktet die kabellosen Kopfhörer mit dem Slogan «Schwitzen mit Stil». Das Marketing-Sprech ist für einmal nicht übertrieben, denn der Kopfhörer ist einerseits recht kompakt und wirkt auf mich andererseits trotzdem lässig-stilvoll. Das Herstellerlogo wird von einem metallisch schimmernden Ring umrahmt. Zudem wurde der Ohrbügel neu gestaltet, um die Passform und die Stabilität weiter zu verbessern. Für dieses Design hat JBL einen Red Dot Design Award erhalten. Des Weiteren ist der Reflect Aero dank der IP68-Zertifizierung staubdicht und wasserfest und funktioniert laut Hersteller selbst im Salzwasser (30 Minuten in einer Tiefe von bis zu 1,5 Meter, wenn man sie danach abspült). Dies wurde nicht ausprobiert.

Das Testgerät kommt in Schwarz. Im Lieferumfang befinden sich ausserdem ein Ladecase, dazu je zwei weitere Hörstöpsel (es gibt insgesamt S/M/L) für den besten Sitz im Ohr, zwei Ersatz-Ohrbügel (S/M), ein kurzes oranges USB-C-auf-USB-A-Ladekabel sowie einen Quickstart-Guide.

Das Kopfhörerdesign funktionierte im Test grundsätzlich und ist für sportliche Musikliebhaber gedacht. Durch den Ohrbügel passt sich der Kopfhörer individuell ans Ohr an und sollte auch bei Bewegung halten. Für Menschen mit kleinen Ohren passen sie jedoch trotz S-Ohrstöpsel nicht zu 100 Prozent. Beispielsweise beim Gärtnern fielen mir zunächst beide Kopfhörer mehrfach heraus. Durch die ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen, kleineren Ersatz-«Gummiflügel» wurde es besser. Für Personen mit grösseren Ohren sollte das Design passen.

Wie Sie die beste Passform für die Ohrhörer finden, ist entweder im Quickstart-Guide oder nach dem Koppeln in der JBL-App erklärt. Ich empfehle die App, denn dort gibt es einen Test, um die beste Passform bzw. die Abdichtung zu prüfen.

Die JBL-App bietet eine einfache Kopplung und – noch viel wichtiger – eine Steuerung der Kopfhörer. Bei der Einrichtung finden Sie Meine beste Passform prüfen und einen Gehörgangtest und können direkt den Sprachassistenten einrichten.

Den Sprachassistenten (Google Assistant oder Amazon Alexa) können Sie entweder nach der Bluetooth-Kopplung auf dem Smartphone einrichten oder Sie erledigen das über die JBL-App (Einrichtungsassistent). Um den Assistenten zu wecken, hält man die Touchoberfläche des Kopfhörers gedrückt, während man spricht.

Zu Beginn der Testphase hiess es beim Google Assistant, dass der Weckruf «Hey Google» in der aktuellen Spracheinstellung (Deutsch) nicht funktioniere. Später war die Einrichtung dann doch möglich. Hierzu muss Voice-Match für das Gerät erlaubt und eingerichtet werden.

Alternativ kann man die Kopfhörer aber per Gesten steuern. Einmaliges Tippen stoppt etwa die Musik oder startet sie wieder. Auch Anrufe kann man per Gesten steuern. Die Gesten sind via App personalisierbar.

Nett ist auch die Dual-Connect- und -Sync-Funktion. Verwendet man beide Kopfhörer, wird die Musik im Stereo-Modus wiedergegeben. Muss ein Ohrhörer in das Ladeetui oder falls man zum Beispiel eine einseitige Hörbeeinträchtigung hat, legt man einen in das schicke Ladecase und auf dem anderen hört man den Sound im Mono-Mode. So verpasst man zum Beispiel bei Hörspielen nichts.

Ja, die JBL Reflect Aero unterstützen Multipoint-Connection. Es sei allerdings erwähnt, dass Multipoint nicht bedeutet, dass Sie zeitgleich von mehreren Geräten auf die Kopfhörer zugreifen können. Sie können Reflect Aero aber zum Beispiel mit dem Smartphone und einem Laptop koppeln und rascher zwischen den Geräten wechseln.

Der Akku hielt grundsätzlich bis 7 Stunden (BT und ANC an) durch, ein guter Wert. Positiv zu erwähnen ist die schnelle Ladezeit mit dem Case. Nur 15 Minuten Aufladen versprechen weitere 4 Stunden Sound. Wer nur 5 Minuten Zeit oder Geduld hat, kann mit etwa 1 Stunde Musikhören rechnen. Daumen hoch. Um die Kopfhörer bei leerem Akku komplett zu laden, dauert es ungefähr zwei Stunden.

Der Hersteller verbaute dynamische 6,8-mm-Treiber und pro Ohrhörer sind 3 Beamforming-Mikrofone verbaut.

Für kabellose Kopfhörer in dieser kompakten Grösse finde ich, der Sound war im Test überzeugend (im ANC-Modus). Auch die Höhen klangen für mich klar, der Bass war überraschend kräftig und gerade beim Sport sehr willkommen. Die Akustik bei Telefonanrufen fand ich jedoch nicht speziell gut, sondern einfach OK.

Das ANC war überzeugend. Per Schieberegler aktiviert man in der App das Adaptive ANC (Umgebungsgeräusch-Kontrolle). Während man bei der Geräuschunterdrückung praktisch nichts von der Umgebung mitbekommt, hilft der Ambient-Aware-Modus tatsächlich, dass man etwa das Tram noch rechtzeitig hört. Leider hört man dann auch quasselnde Pendler. Positiv zu erwähnen ist, dass man beim Ambient Aware die Intensität per App regeln kann.

Bei TalkThru hörte ich die Menschen um mich herum zwar tipptopp sprechen (was grundsätzlich der Sinn ist), allerdings vernahm ich keine Musik mehr. Da hätte ich die Wiedergabe auch gleich (per Antippen) stoppen können.

Gefallen hat hingegen die Wahl zwischen Audio- und Video-Modus (Smart Audio & Video). Der Audio-Modus sorgt für beste Audioqualität, der Video-Modus verbessert die Lippensynchronisierung bei Filmen.

Die JBL Reflect Aero sind in den Farben Weiss, Schwarz, Mint oder Blau für einen Strassenpreis ab Fr. 102.- (derzeit Weiss, Stand: 22.3.23) erhältlich.

Dank der Gummi-«Flügelchen» sitzen sie grundsätzlich auch während des Sports gut. Der Sound ist gut bis sehr gut, und gefallen haben sowohl die Akkulaufzeit als auch die Schnellladefunktion (5 Minuten laden = circa 1 Stunde Hörzeit). Abstriche musste ich beim Halt machen (kleine Ohren) und die Gestensteuerung ist zu Anfang gewöhnungsbedürftig.