Zusammen mit dem OnePlus 11, dem offiziellen Debut-Phone von OnePlus in der Schweiz, kommen auch die Buds Pro 2 von OnePlus. Der Name erinnert schon verdächtig an den Südkoreanischen Mitbewerber, deren Kopfhörer Buds 2 Pro heissen (hier gehts zum Test). Allerdings unterstützten diese noch kein Spatial Audio.

Die Buds Pro 2 haben ein ziemlich schlichtes Design und sind etwas kompakter als die meisten Konkurrenten, wodurch sie leicht und bequem für lange Hörsessions zu tragen sind. Zudem kommt die Box in einem schicken dunkelgrün und verfügt über ein stabiles Scharnier und gute Magnete – die Hörer halten prima, obwohl sie nur in die Kerben reingelegt werden, nicht etwa Stiel voran.

Apropos: Die Stiele sind für die Wiedergabesteuerung drucksensitiv. Drücken und halten (de-)aktiviert die Geräuschunterdrückung, auch Play/Pause etc. wird so gesteuert. Kleiner Dämpfer: Es gibt keine Möglichkeit, die Lautstärke zu regeln, daher muss man dafür zu den Tasten des Telefons greifen. 

Die Buds Pro 2 unterstützen Bluetooth 5.3 – also die neuste Version. Zudem sind sie mit Fast Pair für Android ausgerüstet. Codec-mässig kann man ebenfalls nicht klagen: AAC, LC3 und LHDC. Sie sind also für eine Vielzahl von Geräten ready. Sie unterstützen Multi-Device (ohne «Umstellung») und können fliessend zwischen den beiden wechseln. Auch kann ein einzelner Hörer für Telefongespräche verwendet werden.

Die Ohrstöpsel halten bei aktivierter Geräuschunterdrückung bis zu sechs Stunden zwischen den Ladevorgängen und lassen sich in der kleinen Ladeschale dreimal aufladen – also insgesamt 25 Stunden Musikwiedergabe. Das kompakte Gehäuse lässt sich gut in der Tasche verstauen und wird in 100 Minuten über USB-C aufgeladen, kann aber auch kabellos über Qi aufgeladen werden.

Die Buds Pro 2 klingen im Allgemeinen sehr gut für den Preis. Sie produzieren einen schön abgerundeten, ausgeglichenen Klang mit detaillierten Höhen, ausgewogenen Mitten und genügend Bass für fast alle Bedürfnisse. Bei den ganz tiefen Tönen fangen sie allerdings etwas an zu scheppern, was der Bass noch verstärkt. Auch die Raumtiefe fehlt zeitweise etwas. Stark funktioniert die Isolation von Stimmen bei vielen lauten und dominanten Instrumenten. 

Beim Telefonieren schliessen sie ganz gut ab: Die Gesprächsqualität war ziemlich gut, aber während meine Stimme für den Anrufer klar blieb, liessen die Ohrhörer in belebteren Umgebungen einige Hintergrundgeräusche durch.

Die Ohrhörer verfügen über eine adaptive, aktive Geräuschunterdrückung, die je nach Umgebungsgeräuschen hoch- oder heruntergeregelt werden kann. In unserer Nutzungszeit stellte sich aber heraus, dass man die ANC am besten einfach auf dem Maximum belässt. Vor allem bei hochfrequenten Geräuschen ist diese Stufe notwendig. Tiefere Geräusche dämpfen sie allerdings sehr gut weg – mit Sony oder Sennheiser vermögen sie allerdings nicht mitzuhalten. Auch wird der Bass noch etwas dominanter – eine subjektive Einschätzung meinerseits. Der Transparenzmodus klingt sehr natürlich und lässt Bahndurchsagen und ähnliches gut durch.

Nutzt man die Hörer mit einem OnePlus-Gerät, wird eine Vielzahl an Einstellungen geboten, etwa ein Hörtest. Abhängig von dessen Ergebnis wird der Klang entsprechend an Ihr persönliches Hörprofil anpasst. Auch kann man dort das ANC regeln, es gibt einen Equalizer und natürlich die Spatial Audio Option. 

Die Ohrhörer gehören zu den Ersten auf dem Markt, die Googles neue Implementierung der Spatial-Audio-Virtual-Surround-Technologie unterstützen, die in Android 13 integriert ist. Sie funktioniert ähnlich wie die beliebte Funktion, die Apple bei den AirPods für das iPhone einsetzt und sorgt unterwegs für ein intensiveres, kinoähnliches Erlebnis, auch wenn Musik normalerweise am besten in Stereo gehört wird.

Die OnePlus Buds Pro 2 gehören zu den ersten Bluetooth-Kopfhörern, die auf den Markt kommen und Googles neuen Spatial Audio Surround Sound für Android unterstützen. Sie klingen gut, besser als viele Geräte in dieser Preisklasse und das Spatial-Audio-System gibt einen entscheidenden Kick. Die bequeme Passform, die ordentliche Akkulaufzeit und das schöne und kompakte Gehäuse runden das Ganze ab. 

Das Fehlen eines integrierten Lautstärkereglers ist etwas enttäuschend und auch die Tiefton-Probleme nerven etwas.