Im Test: Nothing Ear und Ear (a)

Durchdachte App

Die Nothing-X-App verdient auch sonst Lob: Mit wenigen Fingertipps lassen sich Einstellungen ändern, der Sound via Equalizer anpassen, die Geräuschunterdrückung (ANC) ausschalten oder der Bass-Booster regeln. Hier finden sich auch die ersten Unterschiede zwischen dem Ear und dem Ear (a). Das Flaggschiff bietet einen ausgewachsenen 8-Band-Equalizer sowie die Möglichkeit, den Sound per Hörtest auf die Ohren abzustimmen. Das günstigere (a)-Modell hat nur einen einfachen Equalizer für Bässe, Mitten und Höhen. Auch der Hörtest fehlt.
Die beiden Equalizer. Links der einfache und rechts der fortgeschrittene, der nur beim Nothing Ear dabei ist
Und sie tönen
Quelle: Nothing
Bezüglich Sound hatte ich bei den Nothing-Kopfhörern keine grossen Erwartungen … und wurde sehr positiv überrascht. Bereits der Kleine überzeugt mit einem druckvollen, schönen Bass. Er hat eine bassbetonte Signatur. Mitten und Höhen sind aber harmonisch eingebunden, wenn auch nicht besonders detailliert. Denn Höhen fehlt zudem die Brillanz und das Luftige; sie neigen ausserdem etwas zu Zischlauten. Dennoch: Der Sound ist rund und euphorisch. Das Hören mit dem Ear (a) macht Spass – über alle Genres hinweg.
Der Nothing Ear (a) bietet einen euphorischen Sound, der Spass macht
Quelle: Nothing

Der grosse Bruder, der Nothing Ear, bietet das gleiche – nur besser. Er setzt eine Schippe drauf: Die Bühne ist ausladender, der Sound luftiger und natürlicher. Er hat mehr Details in den Höhen, das leichte Zischen ist weg. Der Nothing Ear macht so richtig Spass. Er bietet für seinen Preis einen hervorragenden Sound; er klingt schön und rund. Wem die Soundqualität wichtig ist, der sollte unbedingt zum teureren Modell greifen. Es lohnt sich.

Die Geräuschunterdrückung geht bei beiden Modellen in Ordnung, ist aber nicht überragend. Das finde ich bei In-Ear, die ohnehin schon gut abdichten, auch nicht so wichtig. Erwähnenswert ist zudem der Bass-Enhance-Modus. Mit ihm lässt sich der Bassdruck erhöhen, sodass die tiefen Töne spürbar werden. Das funktioniert in guter Qualität, ohne dass der Sound zu stark leidet; so kommen auch Bassheads auf ihre Kosten.
Der «Bass Enhance» macht die tiefen Töne richtig spürbar
Quelle: Nothing


Schön für KI-Nutzer: Die Ohrhörer ermöglichen es, direkt mit der künstlichen Intelligenz ChatGPT zu sprechen. Wer auch noch ein Nothing-Phone hat, erhält dank Widgets schnellen und direkten Zugriff auf den Chatbot. Bei meinem Samsung-Smartphone klappte die Konversation ebenfalls, einfach ohne spezielles Widget auf dem Home-Bildschirm.

Noch ein paar Worte zur Akkulaufzeit: Die ist bei beiden Modellen gut und beträgt mit eingeschaltetem ANC über 5 Stunden, mit Stromtankpausen in der Ladeschale sind es mehr als 24 Stunden. Die Ladeschale des teureren Nothing Ear lässt sich nicht nur per Kabel, sondern auch drahtlos laden.

Fazit: Spass garantiert

Für ihren günstigen Preis bieten beide Nothing-Kopfhörer einen wirklich tollen Sound, der Spass macht und gut klingt. Ich würde zum teureren Modell greifen; es bietet einen besseren Sound und sinnvolle Extras für Musikliebhaber.
Wertung
Nothing Ear
+ toller Sound, App, Installation, 8-Band-Equalizer
- Druckknöpfe etwas gewöhnungsbedürftig, ANC ist mittelmass
Details: True-Wireless-Kopfhörer (11-mm-Treiber; Keramik; dynamisch), 6 Hz bis 30 kHz, Bluetooth 5.3, 24 h mit Case und ANC (5,2 h ohne Case), AAC, SBC, LDAC, LHDC 5.0, USB-C, IP54, 4,62 Gramm (ein Hörer)
Preis: Fr. 149.–
Gesehen bei: galaxus.ch
Note: 4,5 Sterne (sehr gut)
Wertung
Nothing Ear (a)
+ guter, bassbetonter Sound, Preis, Bedienung, Installation
- Höhen zischen etwas, kein ausgewachsener Equalizer, kein Hörtest, ANC ist mittelmass

Details: True-Wireless-Kopfhörer (11-mm-Treiber; Kunststoff; dynamisch), 6 Hz bis 30 kHz, Bluetooth 5.3, 24,5 h mit Case und ANC (5,5 h ohne Case), AAC, SBC, LDAC, USB-C, IP54, 4,8 Gramm (ein Hörer)
Preis: Fr. 86.90
Gesehen bei: galaxus.ch
Note: 4 Sterne (gut)



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