Konkurrenz zur Nintendo Switch & Co. 29.05.2023, 14:05 Uhr

Handheld-Konsole Asus ROG Ally im Test

Für einen Strassenpreis von Fr. 799.90 wechselt die brandneue Handheld-Konsole Asus ROG Ally ihren Besitzer. Was Gamer für den Preis tatsächlich bekommen, zeigt der ausführliche Test.
(Quelle: Asus)
Endlich ernsthafte Konkurrenz für die Nintendo Switch: Taktgeber bei der rassigen mobilen Spielkonsole ist AMDs Ryzen-Z1-Extreme-Prozessor. Der Bonsai-Chip wird im 4-nm-Prozess hergestellt und beherbergt sowohl CPU als auch die Radeon-Grafikeinheit (= GPU, Graphic Processing Unit). Zur Seite stehen dem Chip insgesamt 16 Gigabyte DDR5-Arbeitsspeicher respektive ein 512 GB grosser SSD-Datenträger im M.2-Format und mit schneller PCIe-4-Anbindung. Der Nutzspeicher der Gaming-Konsole mit Windows 11 als Betriebssystem lässt sich mithilfe eines an der Oberseite befindlichen Micro-SD-Kartenschachts erweitern. Und manch einer dürfte die Speichererweiterung schneller brauchen als gedacht, denn bereits ohne ein einziges installiertes Spiel nimmt das System knapp 55 GB an Platz in Beschlag. Für die Stromversorgung des ultramobilen Spielegerätes sorgt wiederum ein fest verbauter 40-Wh-Akku.
Die Anschlüsse und Schächte der Spielkonsole
Quelle: PCtipp
Vorweg: Im Normalmodus hält der Stromspender rund 3 bis 3,5 Stunden durch. Beim Hochstellen der Helligkeit und der Leistungsbereitschaft der Konsole schmilzt sie sprichwörtlich wie das Eis in der Sonne auf noch knapp 2 Stunden zusammen. Das ist für eine ambitionierte Mobil-Konsole, die auf eine möglichst lange Akkulaufzeit angewiesen ist, dürftig. Hauptschuld daran trägt der mickrige Akku. Immerhin lässt sich die Konsole auch schnell wieder aufladen. Von 0 auf 50 Prozent gehts mit dem Netzteil innert 26 Minuten. Nach rund 100 Minuten steht der Akku wieder auf 100 Prozent. Hier direkt darunter finden Sie die Bildergalerie zur Asus-ROG-Ally-Konsole.

Design und Ausstattung: edel und flott

Die Handheld-Konsole Asus ROG Ally im PCtipp-Test
Quelle: PCtipp
Kommen wir zu den äusseren Highlights, dem Touchscreen und den Bedien-Buttons. Der griffige, weisse Hartplastikrahmen der 606 Gramm schweren Konsole umrahmt das 7 Zoll grosse Full-HD-IPS-Panel (Bilddiagonale: 17,8 cm), welches laut Herstellerangabe eine Spitzenhelligkeit von 500 Nits bietet. Links und rechts an den beiden Seitenrändern befinden sich die beiden Joysticks. Rechts oben gibt’s das bekannte ABXY-Tastenfeld, wie man es von Xbox-Controllern her kennt. Am linken Rand, unterhalb des Joysticks, findet sich das klassische Steuerkreuz im Wipptasten-Design.
Das «ABXY»-Button-Feld
Quelle: PCtipp
Alles in allem hinterlässt das einen guten Eindruck, weil durchdacht und leichtgängig in der Bedienung. Die Konsole liegt mit dem robusten Gehäuse sehr gut in der Hand, der berührungsempfindliche Bildschirm ist sehr hell. Bei unseren praxisnahen Blickwinkeltests konnten wir selbst unter flachen, seitlichen Winkeln jedes Details auf dem Touchscreen erkennen, ohne dass es zu Farbverfälschungen oder Eintrübung an den Displayrändern kam (Bilder dazu finden Sie in der Bildergalerie in diesem Test). Top. Die Bildwiederholrate liegt bei ebenso Spieler-freundlichen 120 Hertz. Neben dem bereits oben erwähnten Speicherslot finden sich nebendran noch eine USB-Typ-C-Buchse, an der sich die ROG Ally aufladen lässt, der Lautstärkeregler und natürlich der Einschaltbutton, welcher auch ein Fingerabdrucksensor ist. Ergänzt wird die Ausstattung mit einem Audioanschluss für Mikrofon und Kopfhörer.

Der Test: Gaming und mehr

Die Asus ROG Ally im Spieleinsatz
Quelle: PCtipp
Natürlich soll sich, und das ist eben der Haupteinsatzzweck, mit der Konsole spielen lassen. Im Test liessen wir es uns aber dennoch nicht nehmen, am USB-C-Port der ROG Ally eine Lenovo-Docking-Station (mit dort angedockter Maus und Tastatur) anzuschiessen, und so aus dem «Play-Mobil» einen Office-Rechner im Mehrbildschirmbetrieb zu machen.
Asus XG Mobile GC33: die Docking-Station für die Spielkonsole
Quelle: Asus
Das funktionierte gut, sollte allerdings natürlich immer mit dem mitgelieferten kompakten 65-Watt-Netzteil betrieben werden.
Tipp: Wer’s «professioneller» und Hersteller-treu mag, kann auch auf die XG-Mobile-GC33-Box von Asus zurückgreifen. Das nette «Add-on» integriert eine RTX-4090-Grafikkarte, einen HDMI-2.1-Anschluss, DisplayPort, Gigabit-LAN und gleich drei USB-3.1-Buchsen. Summa summarum macht die Docking-Station aus der mobilen ROG-Spielekonsole einen waschechten Power-PC. Der Preis: nicht ganz schlappe ca. 2400 Franken.

Starkes Gaming-Setup

Fürs Handheld-Gaming setzt die Windows-11-Konsole auf die hauseigene Nutzeroberfläche «Armory Crate», in der Spiele, Launcher-Apps wie Steam, EA Play oder Xbox Game Pass, aber auch die zugrunde liegenden Einstellungen der Konsole selbst angezeigt werden.
Die Kommando-Zentrale «Armory Crate»
Quelle: PCtipp
In der Spielpraxis hinterlässt die ROG Ally einen prima Eindruck. Wenig- bis mittelschwere Spiele wie FIFA 22 oder auch das Rennfahrspiel F1 22 Champions Edition bereiten dem kleinen Game-Brett keinerlei Probleme. Diese laufen, je nach Einstellungen, mit deutlich über 60 Bildern pro Sekunde (= fps) auch in hoher Detailtiefe absolut flüssig ab. Beim Rennfahrspiel «Forza Horizon 5» schafft die Konsole noch 40 bis 50 fps und ist damit gerade noch «gut» spielbar.
Innen drinnen: Kompaktes Design der Spielkonsole
Quelle: HKEPC
Bei den synthetischen Benchmarks stehen am Schluss starke 6’930 PCMark-10-Punkte als Endergebnis fest. Der Sound inklusive Dolby Atmos zum Spiel strahlt vorderseitig über Stereolautsprecher zum Spieler. Und: Ausser dem Sound hört man beim Gamen fast nichts, also auch kein Lüftergeräusch. Die Konsole wurde nach rund 20 bis 30 Minuten zwar spürbar wärmer, blieb dann aber auch auf diesem Niveau verharren. Zumindest war dies bei unserem, rund einwöchigen Konsolentest der Fall.

Fazit: Asus ROG Ally rockt!

Starke Konkurrenz für die Nintendo Switch: Asus ROG Ally
Quelle: Asus
Klein, aber oho! Asus lanciert mit der ROG Ally ein erstklassiges Spielzeug für die mobile Gamer-Szene. Die Handheld-Konsole ist leicht, bietet viel Speed, ein gelungenes Design und über weite Strecken eine prima Ausstattung. Dank der Windows-Plattform und der riesigen Palette an erhältlichen Games dürfte die Konsole viele mobile Gamer-Herzen höherschlagen lassen. Was uns nicht ganz so gut gefällt, ist die magere Akkulaufzeit. Und auch der 512 GB grosse Speicherplatz fällt gemessen an einer Spielkonsole nicht gerade üppig aus. Immerhin kann man letzteres mit einer zusätzlichen Speicherkarte schönheben.
Auf ein Wort zur Lieferbarkeit: Leider ist, auch das sei erwähnt, weder die Spielkonsole noch die Docking-Station GC33 derzeit lieferbar. Zwar können Vorreservierungen getätigt werden, das macht das Ganze aber dennoch nicht besser. Laut den uns vorliegenden Angaben gibts die Spielkonsole erst gegen Mitte Juni tatsächlich in der Schweiz zu kaufen.

Testergebnis

Design, Formfaktor, Konzept, Leistung, Bedienung, Touchscreen, Erweiterbarkeit, Spielevielfalt
Akkulaufzeit, Speicherplatz

Details:  Mobile Spielekonsole, Ryzen Z1 Extreme (Achtkernprozessor, max. 5,1 GHz), Radeon Graphics (RDNA 3) Graphics, 7-Zoll, IPS, Touchscreen, 1080p (16:9, 120 Hz), 512 GB, 16 GB RAM, Gorilla Glass, 500 Nits, div. Buttons (L- und R-Bumper, D-Pad, ABXY etc.), Stereosound (Dolby Atmos), FreeSync, Wi-Fi 6E, Bluetooth, Fingerprint, microSD-Slot, 40 Wh, USB-C, Windows 11, 606 Gramm, 28 × 11 × 2 ~ 3 cm (B × T × H)

Preis:  Fr. 799.90

Infos: 




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