Test: iPhone 16 Pro

Kaufberatung und Fazit

Bei der Kaufentscheidung sollte Apple Intelligence aus der Gleichung entfernt werden. Will heissen: Wer es nur auf Apple Intelligence abgesehen hat, sollte zuwarten – entweder, bis sich die Frage nach der Verfügbarkeit klärt oder bis das iPhone 17 erscheint. Denn zurzeit gibt es einfach zu viele Unwägbarkeiten, um Apple Intelligence zu einem belastbaren Argument für den Kauf zu machen.
Wenn hingegen ein älteres iPhone reif für ein Update ist, wartet mit dem iPhone 16 Pro ein solides, überzeugendes Upgrade, das viel Freude macht – ganz besonders, wenn die Kamera im Mittelpunkt steht. Hier muss jeder seinen eigenen Kaufreflex ertasten. In meinem Fall sind es die neuen fotografischen Stile: Sie ermöglichen endlich eine bessere Kontrolle über die Farbgebung und die Hauttöne, ohne dass man sich dabei in die Abgründe der RAW-Bearbeitung mit all ihren Unbequemlichkeiten abseilen muss.
Die Grösse ist hingegen nicht länger relevant – technisch gesehen. Da die kleine und die grosse Ausführung einen identischen Funktionsumfang und dieselben Kameras bieten, entscheidet nur noch die eigene Vorliebe. Ja, das grosse Gerät mit 6,9 Zoll wirkt im ersten Moment riesig. Doch alles, was darauf betrachtet und getippt wird, lässt die 6.3-Zoll-Ausführung im Vergleich wie ein Mäusekino wirken. Und auch wenn die Skepsis gross ist: Hier kann es sich lohnen, über den eigenen Schatten zu springen. Nach kürzester Zeit gibt es kein Zurück mehr.
Die 6,9 Zoll grosse «Max»-Version wird auch heuer viele Freunde finden
Quelle: Apple Inc.

Die Preise

Das «Max» kostet fast in jedem Fall 100 Franken mehr als die kleine Ausführung. Den einzigen Ausreisser findet man in der tiefsten Speicherklasse. Denn das kleinere iPhone 16 Pro gibt es bereits mit 128 GB für 1049 Franken, während das Max mit mindestens 256 GB für 1249 Franken angeboten wird. Danach pegelt sich der Preisunterschied ein: Für die Ausführungen mit 256 GB, 512 GB und 1 TB kostet die Max-Ausführung stets 100 Franken mehr.
Jeder Wechsel zur nächsthöheren Speicherausstattung kostet dann 200 Franken – ein geradezu toxischer Betrag, der den «Man-gönnt-sich-sonst-ja-nix»-Nerv arg strapaziert. Apple bleibt der inoffizielle Weltmeister des Upsellings.

Sinnvoller Speicher

Doch wer braucht so viel Speicher? Wer hat so viel Geld? Die zuverlässigste Antwort liefert das alte iPhone. Öffnen Sie die Einstellung Allgemein (hier unter iOS 18) und tippen Sie auf den Bereich iPhone-Speicher. Nun sehen Sie, was bis anhin benötigt wurde. Wenn der Speicher eher knapp ist, sollten Sie mindestens eine Stufe höher gehen. Wenn also 200 GB von 256 GB belegt sind, ist ein iPhone mit 512 GB angezeigt.
Pflichtbesuch in den Einstellungen: der aktuelle benötigte Speicher zeigt, ob sich der Griff zu einer grösseren Ausführung lohnt
Quelle: PCtipp
Wer gerne filmt, sollte 512 GB ins Auge fassen. Ironischerweise gilt das nicht, wenn das speicherfressende ProRes-Format zum Einsatz kommt – denn in diesem Fall muss sowieso eine externe SSD verwendet werden, sodass der Aufpreis für die 1-TB-Version besser in dieses Zubehör investiert wird.

Oder vielleicht ein iPhone 16?

Wir werden uns in einem weiteren Beitrag auch mit dem iPhone 16 befassen. So viel vorweg: Wenn die Fotografie nicht im Vordergrund steht, sollten Sie einen Blick darauf werfen. Das reguläre Modell ist ebenfalls für Apple Intelligence gerüstet, kommt in knalligen Farben, bietet dieselbe Kamerasteuerung und neuerdings auch die Aktionstaste. Einzig das Display bietet eine antiquierte Wiederholfrequenz von 60 Hz. Doch wer damit leben kann, ist beim kleinen Modell eventuell besser, weil günstiger aufgehoben.

Fazit

Das iPhone 16 Pro verkörpert ein steinsolides Update, das seine Stärken im Detail zeigt – und das gilt besonders für die Kameras. Für alle Besitzer eines iPhone 13 oder älter verdient das Update eine unbedingte Kaufempfehlung.
Kniffeliger wird es, wenn bereits ein iPhone 14 Pro oder iPhone 15 Pro in der Hosentasche steckt. Hier lohnt sich das Update nur, wenn die neuen Kameras zum Objekt der Begierde werden – dann aber richtig. Das verbesserte Ultra-Weitwinkel, die neuen fotografischen Stile und die exklusive Kamerasteuerung bieten einen deutlichen Mehrwert, von den Videos mit 120 fps und den neuen Mikrofonen ganz zu schweigen.

Testergebnis

Display, neue Kamera, Videos in 4K mit 120 Hz, fotografische Stile, Tempo, Software
Kamerasteuerung gewöhnungsbedürftig

Details:  Wahlweise 6,3 Zoll oder 6,9 Zoll, 120 Hz Always-On-Display mit TrueTone und P3-Farbraumabdeckung; Kameras: Ultra-Weitwinkel und Fusion-Kamera mit 48 Mpx, Tele mit 12 Mpx, Videos mit bis zu 4K bei 120 Hz und Dolby Vision HDR; A18 Pro Chip mit 6-Core CPU, 6-Core GPU und 16-Core Neural Engine, Wi-Fi 7, USB-C (USB 3) mit bis zu 10 Gbit/s, iOS 18

Preis:  ab 1049 Franken (iPhone 16 Pro mit 128 GB); ab 1249 Franken (iPhone 16 Pro Max mit 256 GB)

Infos: 
apple.com/chde




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