Test: iMac M4
iMac sucht Bestimmung
Abseits der hervorragenden technischen Daten ist die Suche nach der richtigen Zielgruppe nicht ganz einfach. Denn die wird immer kleiner, was auch dem Zeitgeist geschuldet ist: Selbst das aktuell kleinste MacBook Air mit M2 bietet genügend Leistung, um sowohl ein ein mobiles als auch ein stationäres Arbeiten ohne Kompromisse zu ermöglichen. Dazu ein externes Display wie das Apple Studio Display – und fertig ist die Mischung mit dem besten aus zwei Welten, wenn auch zu einem deutlich höheren Preis.
Das grösste Handicap des iMacs ist sein Display mit 24,5 Zoll. Die Intel-Modelle mit 27 Zoll trafen einen Nerv. So mancher hätte sich vielleicht ein noch grösseres Display gewünscht; aber mit 27 Zoll liess es sich im Zweifelsfall gut leben. Doch 24,5 Zoll sind oft zu wenig, um den ganzen Tag damit zu arbeiten. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich je nach gewählter Konfiguration weitere Displays ansteuern lassen. Trotzdem passen in einigen Situationen auch 24,5 Zoll zum Anforderungsprofil.
Der M4 im iMac bändigt auch anspruchsvolle Projekte in Photoshop mit Leichtigkeit – auch wenn diese Anwendung wohl nicht zur Zielgruppe passt
Quelle: Apple Inc.
Praxis und Empfang
Der iMac eignet sich ideal am Empfang eines Hotels oder einer Firma – oder in einer Arztpraxis, wenn meistens nur eine einzige Software darauf läuft. Das Design des iMac wirkt auch hier besonders freundlich: nicht nur als Farbtupfer, sondern auch, weil die Person dahinter nicht versteckt wird.
Ausstellungen
Ein sinnvolles Einsatzgebiet sind ausserdem Messen oder Ausstellungsräume, in denen er eine gute Figur macht. Das Display ist zwar nicht berührungsempfindlich, bietet aber eine herausragende Qualität, die einer professionellen, stilvollen Präsentation gerecht wird. In solchen Umgebungen empfiehlt sich auch die optionale Nanotextur, um eine maximale Entspiegelung zu gewährleisten.
Diesem Einsatzgebiet kommt entgegen, dass sich der iMac statt mit dem Standfuss mit einer VESA-Schnittstelle bestellen lässt. Damit werden Wandmontagen zum Kinderspiel. Ausserdem eigenen sich VESA-kompatible Schwenkarme für Arbeitsplätze, an denen der Rechner spontan aus dem Weg geschafft werden muss, um mehr Platz auf dem Tisch zu schaffen. Die VESA-Modelle kosten genau gleich viel, doch Vorsicht: Diese Ausführungen lassen sich später nicht mehr mit einem Apple-Standfuss nachrüsten.
Jede Ausführung gibt es alternativ auch mit VESA-Adapter
Quelle: Apple Inc.
Büro
Ob 24 Zoll für das Büro genug sind, steht und fällt mit den verwendeten Programmen. Einen ständigen Wechsel zwischen Office-Anwendungen, der Lagerbewirtschaftung und dem Browser würde ich mir nicht antun wollen. Wird jedoch die meiste Zeit in einer vertikalen Anwendung, gearbeitet, wie etwa dem Bestellwesen, bietet dieses Display einen sehr angenehmen, entspannten Umgang. Auch hier empfiehlt sich die Nanotextur-Beschichtung.
Kein Kinderkram
Es scheint so naheliegend, aber das kann täuschen: Zwar eignet sich der iMac hervorragend für die Schule oder das Studium, doch heute sind mobile Lösungen gefragt, lies: ein MacBook oder ein iPad. Selbst wenn dieses Szenario noch zwei oder drei Jahre in der Zukunft liegt, lohnt sich ein mobiles Gerät, Dank der Leistung der M-SoCs sind die Macs überdurchschnittlich langlebig geworden. Zur Erinnerung: Das erste Apple-eigene SoC, der M1 wurde vor ziemlich genau vier Jahren eingeführt – und gehört laut vielen Stimmen im Internet noch längst nicht zum alten Eisen.