Test: iMac M4
Immer perfekt aufgeräumt
Was den iMac seit jeher auszeichnet, ist sein aufgeräumtes Design. Im Zweifelsfall führt genau ein Kabel von der Steckdose zum Rechner. In diesem Fall verbindet es sich ohne Fummelei mit einem kräftigen Klacken mit der MagSafe-Buchse. Danach wird das Kabel fast schon zu zuverlässig gehalten, denn im Gegensatz zu den MacBooks braucht es deutlich mehr Zug, bis es sich löst. Wenn also jemand darüber stolpert, wird der iMac ziemlich sicher vom Tisch gerissen.
Alles, was den iMac ausmacht, ist entweder bereits verbaut oder verbindet sich über Bluetooth. Bei den technischen Daten unterscheidet sich nur das günstigste Standard-Model ab 1299 Franken ein wenig von den anderen, mit Eigenschaften, die sich bei der Konfiguration nur bedingt nachrüsten lassen.
Thunderbolt. Das Standard-Modell bietet auf der Rückseite zwei Thunderbolt-4-Ports, die bis zu 40 Gbit/s übertragen. Dieselbe Buchse ist ausserdem kompatibel zu USB 4 mit bis zu 40 Gbit/s, USB 3.1 Gen 2 mit bis zu 10 Gbit/s und DisplayPort. Die anderen Basiskonfigurationen bieten statt zwei sogar vier Ports.
Neben den MagSafe-Anschluss bietet der iMac vier Thunderbolt-4-Anschlüsse, über die sich praktisch alles anschliessen oder adaptieren lässt
Quelle: Apple Inc.
Externe Displays. Neben dem internen Display befeuert das Standard-Modell ein externes Display mit bis zu 6K bei 60 Hz. Bei den anderen Modellen sind es sogar zwei Displays mit derselben Auflösung. Allerdings braucht es ein wenig Fantasie, um sich vorzustellen, dass jemand drei Displays am iMac betreiben möchte. Doch wer will, der kann.
Ethernet und Wi-Fi. Die Gigabit-Buchse für Ethernet befindet sich nicht im Gehäuse, sondern im Netzteil. Beim Standard-Modell fehlt sie, lässt sich aber bei der Konfiguration im Apple Store für 30 Franken dazu rüsten. Das kann sich bei einem schlechten Wi-Fi-Netz lohnen. Doch unter guten Bedingungen kam unser Test-iMac im Schnitt auf 650 Mbit bis 750 Mbit; das ist zu viel, um den Arbeitsplatz mit einem hässlichen Ethernet-Kabel zu verschandeln.
Lautsprecher. Diese Lautsprecher bereiten Freude! Sei es beim Musikhören, bei Videos, bei der Telefonie oder im Videochat. Obwohl der iMac nur gerade 12 Millimetern tief ist, erzeugen die integrierten Lautsprecher klare Klänge mit genügend Bass, um konventionelle Tischlautsprecher zu verbannen. Ausnahmen gelten für Audiophile oder wenn der Ton beim Videoschnitt eine sehr grosse Rolle spielt.
Kopfhörer. In dieselbe Kategorie fällt die 3.5-Millimeter-Buchse an der linken Seite für aktive Lautsprecher oder Kopfhörer mit hoher Impedanz: Mit den entsprechenden Kopfhörern kann auch ohne zusätzliche Verstärker eine entsprechende Klangqualität erwartet werden.
Webcam. Bei der integrierten Webcam hat sich Erfreuliches getan. Die neue Center-Stage-Kamera löst mit 12 Mpx auf und folgt dem Anwender, falls sich dieser durch den Raum bewegt. Vor allem aber unterstützt sie die «Schreibtischansicht»: Sie blickt dabei streng nach unten und erlaubt es so, bei Videochats seine Handlungen auf dem Schreibtisch zum Besten zu geben.
Die Schreibtischansicht zeigt den Teilnehmern im Videochat, wie die Dinge laufen
Quelle: PCtipp
Der Chip
Apples neuster M4-SoC (System on Chip) erreicht jetzt auch den iMac – und verpasst dem unschuldig wirkenden All-in-One-Rechner ein deutliches Update. Dabei handelt es sich um denselben Baustein, der bereits im aktuellen iPad Pro, im Mac mini (zum Test) und im MacBook Pro zum Einsatz kommt.
Und das bedeutet vor allem eines: Tempo in allen Belangen. Gemäss Apple arbeitet die CPU 1,7× schneller als jene im Modell mit M1-SoC. Die GPU wurde um Faktor 2,1× beschleunigt. Doch vor allem ist die Neural Engine bis zu 3× schneller. Dieser Bereich liefert den Saft für K.I.-Aufgaben. Er spielt eine massgebliche Rolle, wenn im Verlauf des nächsten Jahres Apples eigene K.I.-Interpretation, «Apple Intelligence», freigegeben wird.
In der Praxis heisst das für die Zielgruppe, dass der iMac jede denkbare Aufgabe meistert, bis hin zur anspruchsvollen Videoverarbeitung mit mehreren Spuren im ProRes-Rohformat – selbst bei Clips in 4K bei 120 fps, wie sie das iPhone 16 Pro erzeugen kann. Das klingt für einen Rechner wie den iMac fast ein wenig übertrieben; aber das ist nun einmal dem M4-SoC geschuldet, das solche Aufgaben mit Leichtigkeit schultert.