Test: Apple iPhone SE (2020)
Kamera mit kleinen Abstrichen
Mit seiner Grösse und seinem Preis liegt es auf der Hand, dass die Kamera nicht dieselbe Leistung erbringt, wie die grossen Geschwister. Das einzelne Weitwinkel fotografiert mit 12 Mpx bei Blende ƒ1.8. Videos sind mit 4K bis 60 fps möglich. Sollen die Filmchen jedoch mit erweitertem Dynamikumfang aufgezeichnet werden, sinkt die Bildrate auf 30 fps. Die Filme sind in jedem Fall steinsolide: nichts ruckelt oder «schwimmt», die Farben sind natürlich und die Qualität überzeugt auch auf dem Fernseher in jeder Hinsicht. Und ganz wichtig: Das neue iPhone SE kommt mit einem optischen Bildstabilisator.
Obwohl für die Distanzmessung nur ein Objektiv zur Verfügung steht, bietet das iPhone SE einen Porträt-Modus eine künstliche Schärfentiefe, um den Hintergrund verschwimmen zu lassen. Allerdings stützt sich dieser Modus komplett auf die Gesichtserkennung, sodass dieser Effekt nur mit Menschen funktioniert. Nicht dabei ist der Nachtmodus, der bei den Pro-Modelle für offene Münder sorgt – aber all das wird die angepeilte Zielgruppe in den meisten Fällen herzlich wenig interessieren.
Die hintere (Selfie-) Kamera löst mit 7 Mpx, Filme werden in Full-HD (1080p) und mit 30 fps gedreht. Ausserdem wird der Porträt-Modus unterstützt, nicht aber die Animojis, mit denen Cartoon-Figuren in Echtzeit aufgrund der eigenen Kopfbewegung animiert werden.
Genug Leistung für die nächsten Jahre
Das erste iPhone SE hat sich nicht nur vier lange Jahre gehalten, sondern es erfreut sich auch heute noch einer grossen Beliebtheit. Die Chancen stehen gut, dass auch die neue Generation mit einer hohen Lebenserwartung rechnen kann, denn Apple verbaut in das kleine Gerät dieselbe CPU wie im teuersten iPhone 11 Pro: den A13 «Bionic». Das bedeutet Leistung satt, etwa für die Datenverarbeitung oder für Augmented-Reality-Anwendungen. Doch viel mehr zählt, dass dieses Gerät wohl innerhalb der nächsten fünf Jahre problemlos jedes Systemupdate mitmachen wird.