Games
24.10.2019, 09:54 Uhr
Test: Apple Arcade
Die Apple Arcade bringt all das zurück, was früher an Spielen so toll war – nur günstiger. Und besser.
Die Smartphones haben die Spiele-Branche umgekrempelt. Doch leider gab es zu viele Spiele, sodass die Leute nicht mehr bezahlen wollten. Die Publisher machten die Spiele deshalb gratis, schufen die In-App-Käufe und die Abos. Den Spielern blieb nichts anderes übrig, als für 20 echte Franken einen virtuellen Sack Diamanten zu kaufen, um weiterhin ihrem Hobby frönen zu können. Die Spieler hassten natürlich die Publisher für dieses Gebaren – aber das Geschäftsmodell der Publisher liess keinen Zweifel daran offen, dass sie die Spieler mindestens genauso hassten.
Apple Arcade
Doch das ist nicht das Ende der Geschichte, denn die Apple Arcade bringt all das zurück, was wir an mobilen Spielen einst so toll fanden. Allein die Eckdaten lassen erahnen, dass sich hier alles zum Guten wendet:
Preis. Die Arcade ist ein Abo-Dienst für 6 Franken im Monat.
Familie. Durch die Familienfreigabe kann die ganze Familie den Dienst ohne Aufpreis nutzen.
Auswahl. Zurzeit sind rund 100 Spiele verfügbar, Tendenz schnell steigend.
Abos. Es gibt keine Abos innerhalb der Spiele.
Werbung. Es gibt keine Werbung innerhalb der Spiele.
In-App-Käufe. Es gibt keine In-App-Käufe innerhalb der Spiele.
Verbindung. Alle Spiele lassen sich offline, also ohne Internet-Verbindung spielen.
Diskretion. Die Publisher erhalten keine Daten über Sie oder Ihre Familie.
Plattformen. Die Spiele funktionieren auf dem iPhone, iPad, iPod touch, dem Mac und dem Apple TV.
Synchronisierung. Durch die Synchronisierung via GameCenter können Sie ein Spiel im Zug auf dem iPhone spielen, zuhause das Apple TV anwerfen und dort weitermachen, wo Sie aufgehört haben.
Controller. Die Spiele unterstützen die Controller der PlayStation 4 und der Xbox One und alle bereits bisher MFi-zertifizierten Controller («Made for iPhone»).
Speicherstände. Speicherstände werden in der iCloud gesichert.
Das sollte eigentlich für die meisten Apple-Anwender reichen, um loszurennen und den Dienst zu abonnieren. Der erste Monat ist kostenlos und kann während dieser Zeit gekündigt werden, ohne dass Geld fliesst. Zur Arcade gelangen Sie, indem Sie am iOS-Gerät den App Store aufrufen und auf das entsprechende Symbol am unteren Rand tippen:
Auf dem Apple TV wählen Sie hingegen das schwer zu übersehende Symbol auf der Startseite:
Exklusive Spiele
Alle Spiele in der Arcade sind gemäss Apple «exklusiv», aber das heisst nicht «einmalig». Die Spiele sind zum Beispiel nicht im regulären App Store ausserhalb der Arcade zu finden und schon gar nicht unter Android. Auch auf anderen mobilen Konsolen gibt es sie nicht. Allerdings sind einige wenige Spiele auf der Switch von Nintendo erhältlich, etwa das Spiel «Sayonara: Wild Hearts». Dort kostet der Titel im eShop 17 Franken – also fast so viel, wie die gesamte Arcade für drei Monate. Diese Beinahe-Exklusivität legt die Vermutung nahe, dass Apple die Switch nicht unbedingt als Konkurrenz betrachtet. Nintendo sieht das vermutlich anders.
Unbestritten ist die hingegen die Tatsache, dass Apple hunderte Millionen Dollar in verschiedene Entwicklerstudios gepumpt hat – entweder, um sie bei der Entwicklung zu unterstützen oder um die Titel exklusiv zu halten. Das alles zeigt, dass die Arcade weit mehr ist, als eine Sammlung bestehender Titel, die einfach im Paket noch einmal verscherbelt wird. (Ja, wir sehen in deine Richtung, Google! Ganz müder Versuch, Google!)