Windows 11 bringt Android-Apps auf den PC
80 Prozent nutzen Windows-Computer
Die weitaus meisten Laptops und Desktop-Computer weltweit laufen mit Windows, auch wenn Apple mit seinen Mac-Computern zuletzt zulegte. Das Mitte 2015 eingeführte Windows 10 hat inzwischen ältere Versionen weitgehend verdrängt und läuft laut Marktforschern auf rund 80 Prozent der Windows-Computer.
Branchenanalyst J.P. Gownder von Forrester Research verwies darauf, dass das neue Windows in einer Ära des hybriden Arbeitens in Büro und Homeoffice auf den Markt kommt. Die neue Bedienung gebe der Software eine Chance, sich hervorzuheben. Zugleich begrüsste er, dass der grundlegende Software-Code noch von Windows 10 stamme - das mindere das Risiko, dass bisherige Programme und Geräte-Treiber wie einst bei Windows Vista nicht mehr funktionierten.
Branchenanalyst J.P. Gownder von Forrester Research verwies darauf, dass das neue Windows in einer Ära des hybriden Arbeitens in Büro und Homeoffice auf den Markt kommt. Die neue Bedienung gebe der Software eine Chance, sich hervorzuheben. Zugleich begrüsste er, dass der grundlegende Software-Code noch von Windows 10 stamme - das mindere das Risiko, dass bisherige Programme und Geräte-Treiber wie einst bei Windows Vista nicht mehr funktionierten.
Anders als Apple hält Microsoft daran fest, Windows-Geräte sowohl mit Tastatur als auch über Touchscreens bedienen zu lassen. Der iPhone-Konzern verzichtet bei seinen Mac-Computern konsequent darauf, die Steuerung per Bildschirm zu erlauben.
Fokus auf Cloud-Dienste bleibt
App-Entwickler können auf der Windows-Plattform ihre eigenen Bezahlwege integrieren, betonte der Konzern. Microsoft werde keine Abgabe dafür erheben. Microsoft-Chef Satya Nadella setzte in seinem Schlusswort grosse Ziele für das neue Windows. "Die Welt braucht heute eine offenere Plattform. Eine, die es Apps erlaubt, selbst zu Plattformen zu werden", sagte er. Microsofts Anspruch sei, dass Windows 11 zur Plattform für das nächste Web oder eine bahnbrechende neue Software-Kategorie werde. Insgesamt macht Microsoft mit den Neuerungen erneut deutlich, dass der Konzern sein Geld als Anbieter von Cloud-Diensten verdienen will.
Nadellas Aufrufe zu mehr Offenheit und Auswahl haben besondere Bedeutung in der aktuellen Debatte um das Geschäftsmodell von Apple und Google rund um Apps - mit Vorwürfen unfairen Wettbewerbs gegen beide Konzerne. Als Entwickler der beiden verbliebenen Smartphone-Plattformen nehmen Apple und Google eine Abgabe von 15 bis 30 Prozent auf digitale App-Erlöse. Der Spieleanbieter Epic Games (Fortnite), der einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben will, zog dagegen vor Gericht. Ein Urteil steht nach dem jüngst abgeschlossenen Prozess in Kalifornien noch aus. Epic hatte in dem Verfahren Schützenhilfe von Microsoft bekommen.
Nach der Vorstellung von Windows 11 twitterte Epic-Chef Tim Sweeney: "Das Microsoft von 2021 ist das beste Microsoft überhaupt." Die Befreiung der Entwickler von Abgaben gilt allerdings nicht für Spiele, wie Microsoft später dem Technologieblog The Verge bestätigte.
Zugleich öffnet Microsoft mit der Integration von Teams selbst eine Flanke für Kritik von konkurrierenden Anbietern. Schliesslich beschwerte sich der Rivale Slack schon vor einem Jahr bei der EU-Kommission über die Bündelung von Teams mit Office-Büroprogrammen. Mit der Einbettung ins Betriebssystem geht Microsoft nun noch einen Schritt weiter. Microsoft-Manager Yusuf Mehdi versicherte in einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg, dass Konkurrenzdienste wie Slack oder Zoom von allen neuen Funktionen von Windows 11 ebenfalls profitieren würden.
In den 90er Jahren stand Microsoft im Visier von Wettbewerbsverfahren nach der Bündelung des Webbrowsers Internet Explorer mit Windows. Der vorinstallierte Microsoft-Browser liess die Nutzung der Vorreiter-Software von Netscape einbrechen. Microsoft wurde wegen der Vorwürfe beinahe zerschlagen und agierte seitdem sehr vorsichtig in Wettbewerbsfragen.
Ein konkreter Erscheinungstermin für Windows 11 wurde nicht genannt - gerechnet wird damit ab Herbst, zusammen mit neuen Geräten von PC-Herstellern, auf denen das Betriebssystem bereits vorinstalliert ist.