Künstliche Intelligenz
24.05.2023, 15:22 Uhr
Microsoft: KI-Copilot für Windows 11
Microsoft gibt im KI-Sektor weiter Vollgas: Schon im Juni wird der «Windows-Copilot» als zentrale KI-Funktion im aktuellen 11er-Betriebssystem integriert. Die Infos plus Kommentar.
Mit grossen Schritten gehts voran: Microsoft wird, wie schon angedeutet, eine auf KI basierende zentrale Anlaufstelle in Windows 11 integrieren. Genaugenommen handelt es sich um den Windows-Copilot, der noch im Juni in Microsofts aktuellem Betriebssystem Einzug hält – zumindest als Preview-Version. Anlässlich einer Veranstaltung stellte das Softwareunternehmen klar, dass «Windows 11 die erste PC-Plattform sein wird, die per Windows-Copilot eine zentrale KI-Unterstützung erhält». Und weiter: «Zusammen mit Bing Chat und Plug-ins von Erst- und Drittanbietern profitieren Nutzer nun in hohem Masse, indem sie sich auf ihre Projekte konzentrieren können, um diese schneller voranzutreiben und zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Mit der Implementierung gibt es einen deutlichen Schub an Kreativitätspotenzial, das Anwendern nunmehr zur Verfügung steht», so das Unternehmen in einem Blog.
Konkret können Anwender die Funktion über eine neue Schaltfläche in der Taskleiste aktivieren, die dann als Seitenleiste sichtbar ist. Dabei will der Tech-Riese den gleichen offenen Plug-in-Standard benutzen, der auch beim ChatGPT via OpenAI zum Einsatz kommt. «Er soll», so Microsoft weiter, «Entwicklern ermöglichen, eine einzige Plattform zu verwenden, um Plug-ins zu erstellen, die sowohl für Verbraucher- als auch für Unternehmensoberflächen funktionieren.» Dabei spricht Microsoft folglich ChatGPT, Bing, Dynamics 365, Copilot und Microsoft 365 Copilot an.
Kommentar: Windows-KI – Übernehmen Sie!
Wie mache ich ein (über-)komplexes, sagen wir mal mittelprächtiges Betriebssystem, das gerne auch hin und wieder mal bevorzugtes Ziel von Malware und anderem digitalem Ungeziefer ist, einsteigerfreundlicher, smarter und sogar noch sicherer? Richtig! Mithilfe von Künstlicher Intelligenz, sprich einem zentralen KI-Bot. Zumindest dürfte dies eine der Triebfedern von Microsoft sein, die eben mit dem Windows-Copilot einen äusserst interessanten, aber wohl auch nicht unumstrittenen Ansatz bietet. Man stelle sich nur mal vor, dass der Windows-Copilot vielleicht mehr als nur ein Anhängsel wird. Vielleicht nicht in der nächsten, aber eventuell übernächsten Windows-11-Version. Ein Bot (oder was auch immer), der nicht nur überaus smart, sondern zugleich auch eine Virus-Killer-Engine (Achtung, liebe Nortons, Kasperskys, G Datas & Co.: «Euch kanns jetzt auch an den Kragen gehen») ist, respektive seinen Anwender per Verknüpfung mit anderen Windows-Diensten, wie etwa dem Edge-Browser, schnurstracks genau dort hinlenkt, wo er hinwill.
Eben, genau! Wer lenkt, und wer wird ausgeführt? Microsoft oder der Anwender, das ist für mich die Gretchenfrage. Hier sehe ich, ums mal positiv zu formulieren, noch erheblichen Konkretisierungsbedarf seitens Microsoft. Kein Anwender gibt freiwillig den Taktstock aus seinen Händen. Doch diese Gefahr könnte bei einer mächtigen KI-Lösung durchaus von realer Natur sein. Ach so: Ein Schelm, wer Böses bei der KI denkt. Schliesslich wollen wir alle klüger werden und die Dinge fixfertig serviert bekommen.