Digital studieren
17.01.2019, 07:17 Uhr
Einsatz von Mixed Reality-Technologien in der Hochschullehre
Realitätserweiternde, computergestützte Applikationen könnten das Lernen und Verstehen komplexer Sachverhalte positiv beeinflussen, davon sind die Verbundpartner von »AuCity 2« überzeugt.
Mit der App »AugView« lernen Studierende der Bauhaus-Universität Weimar, wie die Wasserinfrastruktur einer Stadt geplant wird.
(Quelle: www.uni-weimar.de/aucity2/Thomas Müller)
Wie die Technologien künftig eingesetzt werden können, untersucht das interdisziplinäre Forscherteam am Beispiel des Studienganges Bauingenieurwesen. Bis Februar 2022 erhält das BMBF-Projekt rund zwei Millionen Euro Fördermittel.
Unter Mixed Reality (MR) werden Umgebungen oder Systeme zusammengefasst, welche die natürliche Wahrnehmung des Menschen mit einer künstlichen, digitalen Wahrnehmung erweitern. Dabei werden reale Objekte und Räume wie beispielsweise Strassen, Brücken oder Gebäude mit zusätzlichen, computergenerierten Informationen wie Formeln oder Erläuterungen ergänzt. Auf diese Weise werden verborgene Einflussgrössen wie Bodenstruktur, CO2-Ausstoss oder Thermodynamik für den Betrachter sicht- und erlebbar.
Insbesondere in ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen bieten erweiterte, virtuelle Realitäten daher vielfältige Einsatzmöglichkeiten: »Mixed Reality-Technologien ermöglichen es, räumliche Informationen realitätsnah in drei Dimensionen abzubilden und Interaktionen zwischen Lernenden und Objekten im virtuellen Raum zuzulassen«, erläutert Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong von der Bauhaus-Universität Weimar. Überzeugt vom Potenzial der Technologie, werden MR-Anwendungen wie die App »AugView« bereits seit dem Wintersemester 2017/18 testweise in die Lehre der Fakultät Bauingenieurwesen eingebunden. So analysieren und planen die Studierenden beispielsweise in fiktiven Szenarien die Wasserinfrastruktur der Stadt Weimar.